Wie viele verlassene Bergwerke gibt es auf der Welt? Niemand weiß die genau Zahl, doch sie geht wahrscheinlich in die Millionen. Forscher des österreichischen International Institute of Applied Systems Analysis (IIASA) schätzen, dass sich in diesen Bergwerken 7 bis 70 TWh Strom speichern ließen, wenn man sie nur gezielt nutzte. Ein interessantes Instrument, um Energieflauten von Wind- und Solarkraftwerken auszugleichen. Wie soll das funktionieren?


Sollen wir die Bergwerke dieser Welt zu Energiespeichern machen?

Forscher schlagen Aufzüge mit regenerativen Bremssystemen vor

Die Wissenschaftler möchten die Minen mit Schwerkraftwerken ausstatten, die bei Strombedarf schwere Lasten nach unten sinken lassen und dabei Energie freisetzen – ähnlich wie bei einem Pumpspeicherkraftwerk, wo Wasser hochgepumpt und zur Stromerzeugung wieder freigesetzt wird. Doch die Forscher denken nicht unbedingt an Wasser, sondern an mit schweren Lasten beladene Aufzüge. Den Einbau energieerzeugender Aufzüge haben dieselben Leute schon einmal für den Einbau in Hochhäusern vorgeschlagen. Auf dem Weg nach unten könnten regenerative Bremssysteme den benötigen Strom erzeugen, für die Be- und Entladung sollten autonome Roboter zuständig sein.

Das meiste Potential in China, Russland, Indien und USA

Im Bergwerk möchten die IIASA-Forscher mit Sand befüllte Behälter zum Einsatz bringen. In Zeiten hohen Strombedarfs würden die Aufzüge unten entladen, um mit wenig Energieeinsatz wieder nach oben zu fahren und dort neuen Sand aufzunehmen. Sobald ein Energieüberschuss im Netz besteht, könnte der unten eingelagerte Sand sich wieder auf den Weg nach oben machen. Elektrische Muldenkipper und Förderbänder kämen als zusätzliche Gerätschaften zum Einsatz. Das meiste Potential für solche Schwerkraftspeicher ergibt sich in Russland, China, Indien und in den USA, denn diese Staaten verfügen über die meisten historischen Minen.


Einen zusätzlichen Nutzen sehen die Forscher in dem Arbeitskräftebedarf für solche Anlagen. Wenn eine Mine schließt, werden oft Hunderte, manchmal auch Tausende Arbeiter entlassen. In Zukunft könnte es Neueinstellungen am selben Ort geben, zwar nicht ganz so viele, dafür aber an modernen, spezialisierten Arbeitsplätzen. Die Bergwerke selbst sind oft bereits ans Stromnetz angeschlossen und warten je nach Alter mit einer gewissen Infrastruktur auf. So hielten sich die Kosten für neue Schwerkraftbatterien in Grenzen.

Quelle: newatlas.com

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