Zu wenig Schlaf ist gesundheitsschädlich – das ist inzwischen ein anerkannter Fakt. Aber auch zu viel schlafen kann schlecht für die Gesundheit sein. Das legen zumindest die Ergebnisse der weltweit größten Schlafstudie nahe, die kürzlich veröffentlicht wurden. Demnach wirkt sich zu viel Schlaf ähnlich auf das Gehirn aus wie zu wenig.


10.000 Menschen füllten Fragebogen online aus

Schlaf ist wichtig – unter anderem auch für den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten. Diese Erkenntnis brachten diverse Studien in der Vergangenheit. Allerdings ist nicht völlig klar, wie genau schlechter Schlaf verschiedene kognitive Fähigkeiten beeinflusst und welcher Zusammenhang genau mit der Schlafdauer besteht. Die neue Studie bietet diesbezüglich neue Erkenntnisse.


We really wanted to capture the sleeping habits of people around the entire globe. Obviously, there have been many smaller sleep studies of people in laboratories but we wanted to find out what sleep is like in the real world„, so Adrian Owen, der an dem Projekt beteiligt ist.

Um die Studie zu realisieren, wurde 2017 ein Onlineportal eingerichtet, das Teilnehmer einen umfassenden Fragebogen ausfüllen und 12 Tests ausfüllen ließ, die die kognitiven Fähigkeiten überprüften. Auf diese Weise konnten die Forscher 10.000 Datensätze sammeln. Etwa die Hälfte aller Befragten gaben an, weniger als 6,3 Stunden pro Nacht zu schlafen, was weniger als die empfohlene Schlafdauer von sieben bis acht Stunden pro Nacht ist.

Zu lange schlafen wirkt sich auf das Gehirn aus

We found that the optimum amount of sleep to keep your brain performing its best is seven to eight hours every night and that corresponds to what the doctors will tell you need to keep your body in tip-top shape, as well. We also found that people that slept more than that amount were equally impaired as those who slept too little„, so Conor Wild, der die Studie leitete.

Die Forscher fanden heraus, dass mehr als 8 Stunden Schlaf zu den gleichen Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten führen können wie weniger als sechs Stunden. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Fähigkeiten wie das Kurzzeitgedächtnis von einer abweichenden Schlafdauer kaum beeinflusst wurden, während die Fähigkeit zu logischen Schlussfolgerungen zu kommen etwa deutlich litt.

Die Ergebnisse legen nahe, dass komplexe kognitive Prozesse stärker von schlechtem Schlaf beeinflusst werden als einfache. Allerdings liefert die Studie auch keine Erklärungen für die dahinterstehenden Prozesse.

A more interesting interpretation is that impaired cognition seen in long sleepers is actually driven by too much sleep; for example, longer sleep is associated with longer and more intense sleep inertia, which has been shown to produce impairments in high-level cognitive domains, like decision making„, so die Forscher.

Die Ergebnisse der Studie liefern in jedem Fall viel Futter für zukünftige Untersuchungen im Bereich der Schlafforschung. Bis dahin können wir recht sicher davon ausgehen, dass eine Schlafdauer von sieben bis acht Stunden für die meisten Menschen ideal ist.

via Western University

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