Bill Gates warnt schon seit vielen Jahren vor den Folgen des Klimawandels. Seine Lösungsansätze sind allerdings manchmal ein wenig unkonventionell. So hat er unter anderem in das Unternehmen TerraPower investiert, das kleine und modulare Atomkraftwerke entwickelt. Ob diese tatsächlich einmal signifikant zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen können, ist selbst unter Experten umstritten. Gates setzt allerdings auch nicht ausschließlich auf die Nuklearenergie. Vielmehr gehört er auch zu den Unterstützern des Startups Heliogen. Die Ingenieure dort wollen eine bereits existierende Technologie so weiter entwickeln, dass sie einen noch größeren positiven Einfluss erreichen kann. Konkret geht es um sogenannte Sonnenwärmekraftwerke. Das Prinzip dahinter ist einfach erklärt: Mit Hilfe von großen Spiegeln werden Sonnenstrahlen auf einem bestimmten Punkt konzentriert. Die dort entstehende Hitze kann dann beispielsweise zur Stromerzeugung genutzt werden. Anders als bei der Photovoltaik wird also nicht das Sonnenlicht, sondern die Wärme der Sonne genutzt.


Bild: Heliogen

Künstliche Intelligenz sorgt für eine exaktere Ausrichtung

Entsprechende Anlagen befinden sich unter anderem im Oman und in Kalifornien bereits im Einsatz. Sie haben zudem den Vorteil, dass es teilweise auch möglich ist, die Wärme der Sonne zu speichern und so auch nachts Sonnenstrom zu erzeugen. Der ganz große Durchbruch ist der Technologie bisher allerdings verwehrt geblieben. Dies hängt in erster Linie mit den hohen Kosten zusammen. Verantwortlich dafür sind vor allem zwei Dinge. So müssen die Spiegel je nach Beschaffung des Geländes individuell installiert werden. Eine kosteneffiziente Massenproduktion ist so nur schwer möglich. Außerdem konnten bisher nur Temperaturen von bis zu 600 Grad Celsius erreicht werden. Noch höhere Temperaturen könnten die Effizienz der Anlagen noch einmal erhöhen. Genau dies scheint dem Startup Heliogen nun gelungen zu sein. Möglich wurde dies durch zwei Maßnahmen. Zum einen kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz, die die Ausrichtung der Spiegel übernimmt. Dadurch kann das Sonnenlicht noch einmal gezielter konzentriert werden. Dadurch werden Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius möglich.

Auch grüner Wasserstoff könnte so erzeugt werden

Außerdem setzt Heliogen nicht auf die Erzeugung von Wasserdampf, um die Turbinen anzutreiben. Stattdessen kommt sogenannte Überkritisches Kohlenstoffdioxid zum Einsatz. Dadurch soll zum einen die Effizienz der Anlagen gesteigert werden. Zum anderen gehen die Ingenieure aber auch davon aus, dass die Produktionskosten stark sinken könnten. Die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie gehen aber weit über die reine Stromerzeugung hinaus. Denn theoretisch könnten Sonnenwärmekraftwerke auch genutzt werden, um grünen Wasserstoff zu erzeugen. Die hohen Temperaturen reichen zudem theoretisch aus, um fossile Energieträger in der Zement- und Stahlproduktion zu ersetzen. Auch Minen und Bergwerke könnten auf diese Weise ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. In Kalifornien beispielsweise wurde dies in einer Borate-Mine des Konzerns Rio Tinto umgesetzt. Dort konnten die Klimaemissionen um sieben Prozent reduziert werden. Dadurch wiederum verbessert sich auch die Klimabilanz von E-Auto-Batterien.


Via: Cleantechnica

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