In den letzten Jahren stand medial vor allem die immer weiter voranschreitende Zerstörung der Regenwälder im Fokus. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein gravierendes Problem. Denn dadurch gehen nicht nur einzigartige Ökosysteme verloren, sondern es wird auch der Klimawandel befeuert. Glücklicherweise gibt es aber weltweit zahlreiche Menschen, die sich für den Schutz der Wälder und für die Aufforstung von zerstörten Flächen engagieren. Eine neue Studie hat sich nun einmal im Detail angeschaut, wie viel Waldfläche in den letzten Jahren tatsächlich regeneriert werden konnte. Dabei kamen die Wissenschaftler auf die erstaunliche Zahl von 59 Millionen Hektar. Dies entspricht in etwa der Größe Frankreichs. Die dort wachsenden Bäume können theoretisch 5,9 Milliarden Tonnen CO2 aufnehmen. Zum Vergleich: Die jährlichen Klimaemissionen der Vereinigten Staaten liegen in etwa in diesem Bereich.


Die Daten wurden durch Teams vor Ort verifiziert

Interessanterweise sind die erfolgreichen Wiederaufforstungsprojekte über den ganzen Erdball verteilt. Selbst in Brasilien, wo der Schutz des Regenwaldes für die Regierung zuletzt keine besonders große Priorität besaß, konnten riesige Gebiete neu bepflanzt und geschützt werden. Weitere positive Beispiele finden sich etwa in der Mongolei, in Kanada und in Zentralafrika. Bei der Erfassung der Zahlen kamen zum einen Satellitenbilder zum Einsatz. Gleichzeitig waren aber auch Teams direkt vor Ort unterwegs, um die Zahlen zu verifizieren und detailliertere Erhebungen durchzuführen. Die so zusammengetragenen Daten gelten daher als extrem verlässlich. Hinter dem Projekt steht unter anderem die Umweltschutzorganisation WWF, die es sich zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2050 eine Billion neue Bäume zu pflanzen. Dies würde den globalen Wiederaufforstungsbemühungen noch einmal einen gewaltigen Schub geben. Denn so erfreulich die Ergebnisse der Studie auch sind: Der Schutz des Regenwaldes ist noch immer enorm wichtig.


Noch wird mehr Regenwald zerstört als aufgeforstet

Denn logischerweise macht es keinen großen Sinn, den Regenwald erst abzuholzen und dann wieder aufzuforsten. Tatsächlich ist die Situation aber sogar noch schlimmer. Denn seit dem Jahr 2000 sind weltweit 386 Millionen Hektar Wald verloren gegangen. Grob überschlagen konnte davon somit bisher lediglich rund ein Siebtel erfolgreich wieder aufgeforstet werden. In den letzten Jahren hat die Zahl der illegalen Rodungen zudem wieder stark zugenommen, so dass sich die Problematik eher verschärfen dürfte. Dabei sind sich fast alle Wissenschaftler einig: Es gibt kaum ein effizienteres Mittel im Kampf gegen den Klimawandel als der Schutz der Wälder. Allerdings gilt es hier ein Dilemma zu lösen. Denn der Schutz des Regenwaldes geht für die einzelnen Länder mit durchaus erheblichen Kosten und verpassten wirtschaftlichen Möglichkeiten einher. Von den positiven Auswirkungen wiederum profitiert die ganze Weltgemeinschaft. Hier wäre eine fairere Verteilung der Lasten erstrebenswert.

Via: Force of Nature

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