Coffee to go ist ein echter Abfallproduzent. Die verwendeten Becher sind zwar aus Pappe, aber häufig mit einem Kunststoff überzogen, um sie dichter zu machen. Und alleine in Deutschland werden stündlich 320.000 von den To-Go-Bechern weggeworfen. Ein Doktorand der Macquarie University in Sydney hat nun einen Weg gefunden, biologisch abbaubare Becher aus altem Kaffeesatz herzustellen.


Alter Organismus verwertet Kaffeesatz

Der Doktorand aus Sydney heißt Dominik Kopp und hat sein Projekt angeblich begonnen, in dem er einen Coffee Shop auf dem Campus der Macquarie University darum bat, ihm den alten Kaffeesatz zu überlassen, damit er daran experimentieren kann. Kaffeesatz besteht zu 50 Prozent aus dem Zucker Mannose, der gut für ein Recycling geeignet ist.


Um aus der Mannose einen Kunststoff zu gewinnen, setzt Kopp auf einen sehr alten Einzeller namens Thermoplasma acidophilumis. „ The ancient organism that we get the gene sequences from is a thermophilic archaeon Thermoplasma acidophilum. Archaea are considered evolutionary ancient, but it does not mean that they are extinct or old in a sense of aged„, so Kopp. Archaea wurden lange für Bakterien gehalten, aber 2006 zeigten Forscher, dass sie evolutionär betrachtet nicht zu den Bakterien gehören, sondern alleine stehen.

Kunststoff aus Milchsäure

Der verwendete Prozess setzt auf einen Signalweg, durch den die Mannose in mehreren Schritten in Milchsäure umgewandelt wird. Diese Milchsäure kann dann verwendet. werden, um biologisch abbaubaren Kunststoff herzustellen, der auch für Kaffeebecher verwendet werden kann. Bisher liegt die Ausbeute bei etwa 37 Prozent des theoretisch möglichen Maximums, aber der junge Wissenschaftler arbeitet daran, diesen Wert zu verbessern. Außerdem möchte er Wege finden, die Nebenprodukte des Prozesses ebenfalls zu recyceln. Kopp ist mit seinem Projekt nun Teil von Bemühungen der Universität, aus Bioabfällen wiederverwendbare Materialien zu gewinnen.

In Sydney alone, over 920 cafes and coffee shops produced nearly 3,000 tonnes of waste coffee grounds every year. Ninety-three per cent of this waste ends up in landfill, where it produces greenhouse gases that contribute to global warming„, so Kopp weiter.

Dieses Jahr erhielt der Wissenschaftler den INOFEA Early Career Award for Applied Biocatalysis or Nanobiotechnology für seine Arbeit, die allerdings noch nicht durch den Peer-Review-Prozess gegangen ist.

via Macquarie University

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