Unabhängig von globalen Lieferketten werden, lange Transportwege und Umweltschäden vermeiden: Wenn wir unsere Batterieproduktion von Lithium unabhängig machen, winken viele Vorteile. Auch die Kosten könnten, je nach Ersatzprodukt, drastisch sinken, da Lithium relativ selten und teuer ist. Im bayerischen Alzenau entsteht eine Organic Solid-Flow-Batterie, die nicht brennbar und fast vollständig recycelbar ist. Sie soll nun zum ersten Mal in einem Kraftwerk getestet werden. Wenn alles klappt, sind wir in Sachen Stromspeicherung einen großen Schritt weiter. Steht der lithiumfreie Langzeitspeicher am Start? Organische Batterie aus Kohlenstoff- und Sauerstoffverbindungen Seit elf Jahren beschäftigen sich die bayerischen Forscher nun schon mit ihrer lithiumfreien Giga-Batterie, die als Langzeitspeicher dienen soll. Es handelt sich um ein organisches Produkt aus Kohlenstoff- und Sauerstoffverbindungen, Stoffen also, die auch im menschlichen Körper vorkommen. Der Hersteller der Flüssigbatterie heißt CMBlu, er verwendet auch keine weiteren umstrittenen Rohstoffe wie Kobalt, Nickel und Graphit. Der Kohlenstoff dient als Elektrolyt, statt wie sonst ein Metall. Vor elf Jahren, beim Start des Projekts, erklärte der CEO Peter Geigle dazu: »Überall werden in der Natur organische Moleküle zum Speichern von Energie eingesetzt. Dieses Vorbild haben wir uns für unsere Technologie zu eigen gemacht.« Erster Test mit 36 Batterien erfolgt im Kraftwerk Staudinger Jetzt kann Geigle zeigen, was seine Idee taugt: Der erste Test erfolgt im Kraftwerk Staudinger, einer Anlage von Uniper. CMBlu stellt hier 36 seiner Batterien auf, die theoretisch drei Haushalte ein Jahr lang mit Energie versorgen können. Geschäftsführer Constantin Eis möchte daraus bald schon »Tausende oder Zehntausende« machen. Die jetzige Kapazität: 1 Megawattstunde. Die Leistung: 1 Megawatt. Der Innovationsmanager von CMBlu, René Koch, sagt dazu: »Von besonderem Interesse ist dabei die Fähigkeit dieser Batterie zur Langzeitspeicherung von Energie, denn das ist eine besondere Eigenschaft, die diese Zukunftstechnologie von bisherigen Ansätzen unterscheidet.« Das Kraftwerk Staudinger ist ein Erdgas- und Steinkohlekraftwerk, das früher aus fünf Blöcken bestand. Heute sind nur noch zwei davon in Betrieb, sie sollen für eine erhöhte Netzstabilität sorgen – mit neuer Speichermöglichkeit dann noch effektiver. Quelle: br.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter