So jung und doch schon so alt! Die Zeugung fand im Jahr 1992 statt, kurz darauf haben Wissenschaftler die Embryonen eingefroren, damals drei an der Zahl. Dreißig Jahre später sind zwei von ihnen geboren worden, nicht von der leiblichen Mutter, sondern von einer sehr viel jüngeren Frau. Der glückliche Vater Philip Ridgeway war fünf Jahre alt, als Samen- und Eizelle zueinander fanden. Die Mutter sicherlich nicht viel älter – wenn überhaupt.


Symbolbild

Eingefroren seit dem 22. April 1992

Lydia und Thomas sind die wohl ältesten Babys der Welt, obwohl diesen Rekord niemand aufstellen sollte. Ein anonymes Ehepaar hatte die Embryonen am 22. April 1992 bei minus 200 Grad Celsius einfrieren lassen und nach Nichtnutzung im Jahr 2007 an das National Embryo Donation Center in Knoxville übergeben, um ein anderes Paar zu Eltern zu machen. Bekannt ist über die den leiblichen Vater nur, dass er damals 50 Jahre alt war, die leibliche Mutter war 34. Die Embryonen sind per In-vitro-Fertilisation (IVF) entstanden und wurden bis dato in flüssigem Stickstoff aufbewahrt.

Von drei Embryos entwickelten sich zwei weiter

Am 2. März 2022 erhielt Rachel Ridgeway die Spende, drei Embryonen an der Zahl. Zwei davon entwickelten sich weiter, eines nicht. Im Oktober wurden Timothy und Lydia Ridgeway geboren, nach einer langen Wartezeit von 29 Jahren und 10 Monaten. Die Familie ist in Portland, Oregon, USA ansässig – und ist nun mit insgesamt 6 Kindern gesegnet. Die Ridgeways wollten nach vier selbst gezeugten Babys zwei eingefrorenen Embryos zum Leben zu verhelfen. Das National Embryo Donation Center wählte auf Wunsch der Eltern in spe diejenigen aus, »die im längsten gewartet hatten«. Ein Weltrekord stand nach eigener Aussage nicht auf dem Plan, doch das folgte automatisch daraus.


Wohin mit »überschüssigen« Embryonen?

Bei der IVF entstehen regelmäßig mehr Embryonen als »gebraucht« werden. Das bringt die Labore in die Bredouille, weil sie normalerweise nicht wagen, menschliches Leben zu entsorgen. Doch was soll mit solchen Embryonen geschehen? In manchen Bundesstaaten der USA ist die IVF verboten, weil es keine endgültige Antwort auf diese Frage gibt. In anderen dürfen Wissenschaftler »überschüssige« Embryonen für die Reproduktionsforschung nutzen oder eben kryokonservieren.

Bei minus 200 Grad Celsius »halten« sie sich bis zu mehrere Dekaden, ohne dass Schäden entstehen. Wie alt auch immer die Embryonen sind: Nur etwa 25 bis 40 Prozent der Transfers führen zur Geburt eines Babys. Damit haben die Rigdeways, die beide Christen sind, nicht nur Glück, sondern dazu zwei Eimer göttlichen Segen gehabt.

Quelle: spiegel.de

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