Krebs gehört nach wie vor weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Kein Wunder also, dass Forscherteams auf der ganzen Welt fieberhaft nach neuen Therapieansätzen suchen. Diesbezüglich gibt es nun spannende neue Erkenntnisse von Forschern von Northwestern Medicine, die eine Art genetischen Killcode in Zellen entdeckten, der theoretisch für eine Krebsbehandlung ohne Chemotherapie eingesetzt werden könnte.


Foto: Non-small Cell Carcinoma of the Lung, FNA, Ed Uthman, Flickr, CC BY-SA 2.0

Ein Killschalter in jeder Zelle

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass jede Zelle im menschlichen Körper mit einem Killcode versehen ist, der eine Art programmierten Zelltod auslösen kann, wenn die Zelle zu einer Krebszelle wird. Die Entdeckung begann mit einer Studie von Marcus Peter und seinem Team, in der die Forscher nach natürlichen Mechanismen suchten, der mehrzellige Lebewesen vor Krebs schützten, bevor das adaptive Immunsystem evolvierte. Letztes Jahr wurden sie fündig: Sie entdeckten einen alten Killconde, der kleine RNA-Moleküle namens siRNAs aktiviert. Diese Moleküle werden unter anderem auch von Chemotherapie aktiviert und sind sehr effektiv, wenn es darum geht, Krebszellen zu töten. Allerdings konnten die Forscher den genauen Mechanismus, mit dem die siRNAs die Zellen töten, nicht sofort aufdecken.

Die Forscher wussten, dass die siRNAs eine Kombination aus sechs Nukleotiden namens 6mer nutzten, um die Zellen zu töten. Diese 6mer können in 4096 verschiedenen Kombinationen vorkommen. Die Forscher testeten jede dieser Kombinationen, bis sie die Variante entdeckten, die für Krebszellen am toxischsten ist. Diese 6mer-Kombination tauften sie auf den Namen G-Rich.


Krebsbehandlung ohne Chemotherapie

In einer zweiten Studie untersuchten die Forscher den G-Rich-Mechanismus noch weiter und deckten diesen sehr detaiileirt auf. Peter vermutet sogar, dass Krebszellen unmöglich eine Resistenz gegen den Mechanismus entwickeln können, da er mehrere Angriffswege nutzt. „ It’s like committing suicide by stabbing yourself, shooting yourself and jumping off a building all at the same time. You cannot survive„, so der Forscher.

Es wird noch viel geforscht werden müssen, bis die Erkenntnisse der Forscher in tatsächlichen Therapien eingesetzt werden können. Im nächsten Schritt will das Team künstliche microRNAs entwerfen, die sogar noch effektiver gegen Krebszellen wirken.

Now that we know the kill code, we can trigger the mechanism without having to use chemotherapy and without messing with the genome. We can use these small RNAs directly, introduce them into cells and trigger the kill switch„, so Peter. Die Forscher schätzen, dass der siRNA-Mechanismus vor etwa 800 Millionen Jahren aus der Evolution hervorging.

via Northwestern

1 Kommentar

  1. Uwe Blankenburg

    2. November 2018 at 09:42

    Da wird viel geforscht und Millionen versenkt. Was aber heute schon bekannt ist in der Krebstherapie ohne Chemo, wie Methadon oder Cannabis, das wird von der Pharma unterdrückt. Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

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