Lassen sich große Frachtschiffe auf Elektro umstellen? China sagt: ja. Dort stach vor kurzem das größte vollelektrische Containerschiff der Welt in See. Es soll 32 Tonnen CO2-Emissionen pro Tag einsparen – wenn es denn mit »grünem« Strom betrieben wird. Aufladen muss es auf seiner 1.000-Kilometer-Route nicht, dank cleverer Planung.


Symbolbild

36 Akku-Container befinden sich an Bord

Die Emissionen der gigantischen Containerschiffe, die auf Meeren und teilweise auch auf Flüssen fahren, sind nicht zu unterschützen. Allein der CO2-Output soll 3 Prozent der globalen Emissionen ausmachen. In Hafennähe werden noch weitere Schadstoffe relevant, die aus der Schwerölverbrennung stammen. Das junge Unternehmen Fleetzero baut Akkusysteme für Schiffe – und dieses Mal für ein richtig großes Containerschiff. Der chinesische Schiffbauer Cosco hat den Frachter nun in Betrieb genommen. Die Energieversorgung ist in 36 Akkucontainern untergebracht, die ungefähr 5 Prozent der Ladefläche für sich in Anspruch nehmen.

Das Schiff kann insgesamt 700 Container transportieren

Das Schiff trägt den Namen N997 und kann insgesamt 700 Standardcontainer mit einer Größe von 20 Fuß transportieren. Es wird auf einer 1.000 Kilometer langen Route eingesetzt, auf dem Fluss Jangtse und im Ostchinesischen Meer. Da es sich um ein Zubringerschiff handelt, das im eher flachen Gewässer verkehrt, weist es einen geringen Tiefgang von nur 5,5 Metern auf. Die Länge beträgt 120 Meter, das Gewicht 10.000 Tonnen. Ein 50-MWh-Akku treibt zwei 900-kW-Motoren an: Bislang wurde noch nie eine derartig hohe Akkukapazität auf einem Schiff installiert.


Die Batterien werden beim Frachtumschlag ausgetauscht

N997 lädt unterwegs nicht auf, sondern die Besatzung tauscht seine Batterien. Dafür wurden entsprechende Batterien entlang der Fahrstrecke verteilt, an Orten, wo ein geplanter Frachtumschlag erfolgt. Der Akkuwechsel erfolgt also zeitgleich zum ohnehin erforderlichen Stopp. Außerdem verfügt das Schiff über ein spezielles Management-System zu Optimierung des Energieverbrauchs. Die kurzen Fahrstrecken sind dem sehr dienlich, auch für Fahrt flussaufwärts soll das Schiff gut gerüstet sein. Die Akkus werden jeweils an Land aufgeladen.

Quelle: forschung-und-wissen.de

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