Das giftige Seltenerd-Metall Gadolinium, das als Kontrastmittel für MRT-Scans verwendet wird, löst sich von seiner Trägersubstanz und kann sich anschließend im Gehirn ablagern. Der Ablagerungseffekt tritt laut neuesten Forschungen bei Mehrfachuntersuchungen auf.


Gadolinium in Hirnsubstanz von Patienten entdeckt

Gadolinium ist als giftige Substanz bekannt, die deshalb bei Verwendung als MRT-Kontrastmittel an eine Trägersubstanz gebunden wird. Dies verhindert, dass sich das Seltenerd-Metall im Blut löst. Doch das System scheint einen Haken zu haben, denn nun haben Forscher im Gewebe von mehrfach gescannten Patienten freies Gadolinium entdeckt, das sich vor allem in der Hirnsubstanz abgelagert hat. Auch Jahre nach dem letzten Scan ist das Metall noch im menschlichen Körper nachweisbar. Welche gesundheitlichen Folgen daraus resultieren können, lässt sich noch nicht absehen. Darum raten Radiologen nun von Mehrfach-Untersuchungen mit Kontrastmitteln ab, insoweit es sich vermeiden lässt.


Gesundheitliche Folgen sind noch unklar

Gadolinium besitzt magnetische Eigenschaften und eignet sich deshalb so gut als Kontrastmittel im Magnetresonanz-Tomografen. Mediziner spritzen die Substanz in eine Vene, danach verteilt sie sich im gesamten Körper und sorgt für eine gute Sichtbarkeit der Organe und ihrer Funktionen. Doch schon länger ist bekannt, dass das Gadolinium auf diese Weise auch verstärkt in die Umwelt gelangt, es wurde bereits in verschiedenen Wasserorganismen und im Trinkwasser nachgewiesen. Nun berichtet Detlef Moka vom Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) davon, dass Patienten mit mindestens 4 MRT-Kontrast-Scans ebenfalls mit Gadolinium-Rückständen belastet sind. Das Risiko scheint also vor allem bei mehrfachen Untersuchungen zu bestehen, die bislang als unbedenklich galten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA untersucht nun gründlich die eventuellen Gesundheitsgefahren, bis dahin sollten Ärzte so gewissenhaft wie möglich prüfen, ob ein wiederholter MRT-Scan tatsächlich unvermeidbar ist. Die Untersuchung könnte in einigen Fällen vielleicht auch durch einen Ultraschall oder eine Myokardszintigraphie ersetzt werden.


Quelle: Pressemitteilung Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner

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