Eine Chemotherapie ist für den Patienten immer mit enormen Nebenwirkungen verbunden. Problematisch dabei ist, dass der Erfolg dabei keineswegs gesichert ist. Ob die Chemotherapie anschlägt, erfährt man zumeist erst lange nach dem Beginn der Behandlung. Im schlimmsten Fall treten dabei also die extrem starken Nebenwirkungen auf – ohne dass dies langfristig zu einer gesundheitlichen Verbesserung führt. Wissenschaftler des Brigham and Women’s Hospital in Boston haben nun allerdings eine Lösung für dieses Problem entwickelt. Sie versetzten die Wirkstoffe mit speziell zugeschnittenen Nanopartikeln. Diese beginnen grün zu leuchten, sobald sie mit abgestorbenen Tumorzellen in Kontakt kommen – für die behandelnden Ärzte das sichere Zeichen, dass die Behandlung anschlägt.


Tote Tumorzellen sorgen für die Abgabe einer grünen Fluoreszenz

Konkret entstehen beim absterben der Zellen sogenannte Caspasen-Enzyme in großer Anzahl. Kommen die Nanopartikel dann mit den Enzymen in Kontakt, geben sie eine grüne Fluoreszenz ab. Diese dient dann den Ärzten als sicherer Indikator für den Erfolg der Therapie. Die Nanopartikel können dabei auf die spezifische Tumorart zugeschnitten werden, so dass die Fluoreszenz nur abgegeben wird, wenn es sich tatsächlich um tote Tumorzellen handelt. Die Wissenschaftler haben die Indikatormethode dabei inzwischen bei zwei verschiedenen Krebstherapien getestet: Der Chemotherapie und der Krebsimmuntherapie. In beiden Fällen erwies sich die Methode als erfolgreich und die Ärzte konnten frühzeitig eine Prognose über den Erfolg der Therapie abgegeben.


Die Methode gibt innerhalb von Stunden Aufschluss über den Erfolg der Therapie

„Mit diesem Ansatz beginnen die Zellen zu leuchten, sobald das Krebsmedikament zu wirken beginnt. Wir können so innerhalb von Stunden bestimmen, ob eine Krebstherapie effektiv ist“, erläutert Shiladitya Sengupta, Co-Autorin der Studie. „Unser langfristiges Ziel ist es, das Resultat einer Behandlung extrem früh zu erkennen, so dass wir Chemotherapie-Wirkstoffe nicht mehr an Patienten geben müssen, die davon nicht profitieren.“ In weiteren Studien soll nun die Sicherheit und die Wirksamkeit der Methode final festgestellt werden, bevor sie im Klinikalltag zum Einsatz kommen wird. Im Idealfall könnte so das Leben zahlreicher Krebspatienten enorm erleichtert werden.

Via: Brigham and Women’s Hospital

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