Der Khao-Yai-Nationalpark in Thailand wurde 1962 eröffnet und ist mittlerweile Teil des Weltnaturerbes der Unesco. Dank seiner Wasserfälle und der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ist er bei Besuchern sehr beliebt. Nicht alle halten sich dabei allerdings an die Regeln. So müssen Mitarbeiter des Parks regelmäßig den liegen gelassenen Müll einsammeln und entsorgen. Dies ist nicht nur unschön, sondern stellt auch eine Gefahr für die Tiere dar. Dem thailändischen Umweltminister Varawut Silpa-archa ist daher nun die Hutschnur geplatzt: Er wies die Mitarbeiter an, den von Campern zurück gelassenen Müll nicht einfach zu entsorgen, sondern den Verursachern hinterher zu schicken. Diese hatten sich dankenswerterweise beim Betreten des Parks mit ihrer Adresse registrieren müssen und erhielten nun unliebsame Post.


Bild: Chris huh / CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Auch die Polizei wurde informiert

Dem Paket war ein Zettel beigefügt auf dem stand: „Wir haben Ihren Müll in einem Karton eingesammelt und schicken ihn zu Ihnen nach Hause. Das soll Ihnen eine Lehre sein, nie wieder irgendwo Abfälle einfach wegzuwerfen.“ Besonders erbost war der Minister über die Tatsache, dass der Abfall einfach liegen gelassen wurde, obwohl sich ausreichend Mülleimer in der Nähe befanden. Auch sonst gilt aber natürlich: Selbst wenn gerade keine Entsorgungsmöglichkeit besteht, sollte – gerade in Nationalparks – der Müll nicht einfach in der Natur zurückgelassen werden. Die Camper in Thailand dürften diese Lektion nun gelernt haben. Denn sie bekamen nicht nur das Paket mit ihrem Müll nach Hause geschickt, sondern wurden auch bei der örtlichen Polizei registriert. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Nationalparkgesetz. Gut möglich, dass ihnen auch von dort noch Ärger droht.

Thailand lässt aktuell keine ausländischen Touristen ins Land

Insbesondere die Naturverschmutzung mit Plastikmüll hat in vielen Ländern Asiens zuletzt stark zugenommen. Der Hintergrund: Seit einiger Zeit hat China einen Importstopp für entsprechende Abfälle verhängt. Viele westliche Staaten können ihren Plastikmüll also nicht mehr bequem im Reich der Mitte entsorgen. Stattdessen wichen viele Firmen auf andere Länder in der Region aus. Dort fehlt es aber oftmals an der nötigen Infrastruktur für eine fachgerechte Entsorgung. Die Folge: Viel Müll wird illegal verbrannt oder landet auf wilden und nicht genehmigten Deponien. Im Fall der Camper aus dem Nationalpark dürfte es sich allerdings um einheimische Verursacher gehandelt haben. Denn Thailand hat im Zuge der Corona-Pandemie seine Grenzen für Touristen fast vollständig geschlossen. Auf diese Weise gelang es tatsächlich, die Fallzahlen extrem niedrig zu halten. Die Wirtschaft des Landes ist allerdings massiv eingebrochen.


Via: The Taiger

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