Die Bundesregierung hat sich den Ausbau der Erneuerbaren Energien auf die Fahne geschrieben. Dies gilt grundsätzlich auch für die Solarenergie. Allerdings sind die Flächen an Land begrenzt. Deshalb wird verstärkt über Alternativen nachgedacht. Eine davon ist die sogenannte Agri-Photovoltaik. Dabei werden die Solarmodule oberhalb von Ackerflächen errichtet – was verschiedene Vorteile mit sich bringen kann. Alternativ wird auch an schwimmenden Solarmodulen geforscht. Diese haben ebenfalls den Vorteil, dass so der Flächenkonkurrenz aus dem Weg gegangen werden kann. Weltweit wurden bereits verschiedene Prototypen entwickelt und getestet. Alles in allem spielt diese Form der Energiegewinnung aber noch eine untergeordnete Rolle. So lag die Spitzenleistung aller schwimmenden Solarmodule weltweit bei 2,6 Gigawatt. Zum Vergleich: Alleine die deutschen Solarparks bringen es zu Spitzenzeiten auf eine Leistung von mehr als vierzig Gigawatt.


Bild: Impériale, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Die vorhandene Infrastruktur kann mit genutzt werden

Zukünftig könnte das Thema allerdings an Bedeutung gewinnen. Denn deutsche Energiekonzerne schmieden entsprechende Pläne für die Nordsee. Dort wird bereits massiv am Ausbau der Offshore-Windenergie gearbeitet. Die einzelnen Windräder müssen allerdings in einem gewissen Abstand errichtet werden, weil es sonst zu Leistungseinbußen kommt. Zwischen den einzelnen Bauten findet sich also jeweils noch jede Menge Platz. Diese sollen zukünftig mit schwimmenden Solarmodulen bestückt werden. Grundsätzlich bringt dieser Ansatz eine Reihe von Vorteilen mit sich. So ist die benötigte Infrastruktur – vom Stromanschluss bis hin zu Schiffen für Wartungsarbeiten – bereits vorhanden. Die dafür anfallenden Kosten könnten so auf mehr Anlagen verteilt werden, was den produzierten Strom günstiger macht. Außerdem ergänzen sich Wind- und Solarenergie recht gut. An wolkenreichen Herbsttagen etwa weht mehr Wind, während im Sommer die Solaranlagen im Vorteil sind.

RWE arbeitet an kombinierten Solar-Wind-Parks

Alles in allem könnte so die Stromproduktion der einzelnen Parks weniger schwankend ausfallen. Dies würde die Arbeit der Netzbetreiber erleichtern und könnte ebenfalls für niedrigere Kosten sorgen. Der deutsche Energiekonzern RWE will daher in Zusammenarbeit mit den niederländisch-norwegischen Unternehmen Solardruck kombinierte Solar-Wind-Parks vor der Küste der Niederlande errichten. Die dafür benötigte Technik steht grundsätzlich bereits zur Verfügung. Dabei befinden sich die eigentlichen Solarmodule auf einer schwimmenden Luftschicht. Allerdings muss die Technologie mitten auf dem Meer auch gewaltigen Kräften standhalten. Experten sind trotzdem optimistisch, was das zukünftige Potenzial schwimmender Solarparks angeht. So könnten Anlagen auf der Nordsee bereits Ende des Jahrzehnts mehr Ökostrom produzieren als alle Solarmodule in Deutschland an Land zusammen. Parallel dazu soll auch der Ausbau schwimmender Solarparks auf Binnengewässern vorangetrieben werden.


Via: Spiegel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.