Der Wolf kehrt nach Mitteleuropa zurück – und sorgt für heftigen Streit. Die einen sehen in ihm eine Gefahr, nicht nur für unbedarfte Spaziergänger, sondern auch für Landwirte, die ihre Tiere kaum vor dem Räuber schützen können. Andere freuen sich darüber, dass ein angestammter Bewohner in unsere Wälder zurückkehrt. In Teilen Österreichs ist man klar auf Abwehr getrimmt und lockt Jäger mit deftigen Prämien, den Wolf zu jagen.


Der Wolf kehrt zurück – und ist nicht wirklich willkommen

1.000 Euro Belohnung für die »Wolfsentnahme«in Tirol

»Wolfsentnahme«, so nennt sich der Vorgang, wenn ein Jäger einen zur Jagd freigegebenen Wolf erschießt. Genau die ist aktuell im österreichischen Bundesland Tirol gefragt, wo ein Wolf über Pfingsten elf Schafe gerissen hat. Die betroffenen Weideviehhalter wollen nicht weiter zusehen, wie die Natur ihren Lauf nimmt, und loben für die erfolgreiche Wolfsentnahme 1.000 Euro aus. Sie wollen dem »Problemwolf« an den Pelz und haben diesen Entschluss an mehrere Zeitungen kommuniziert. Konkret handelt es sich um den Ortsbauernrat von Prägraten am Großvenediger und die Agrargemeinschaft St. Andrä. Ihre Begründung lautet wie folgt:

„Das Tierleid, das von diesem Problemwolf bereits vor Beginn der Almsaison ausgeht, ist unerträglich und der Leidensdruck der Osttiroler Bäuerinnen und Bauern wächst. Die Risszahlen in Osttirol steigen explosionsartig. Der Wolf lernt dazu, verliert mittlerweile die Scheu vor Wohngebieten und vergreift sich nun auch an Tieren auf geschützten Heimweiden in unmittelbarer Siedlungsnähe.«


Auch im Ötztal locken Prämien für Wolfsjäger

Tatsächlich hatten die lokalen Jäger schon vorher eine Freigabe für den Abschuss dieses Wolfs, doch ihre Bemühungen schienen den Viehhaltern offensichtlich zu schwach. Auch im Ötztal regt sich die Wolfsabwehr. Dort wählte die Gemeinde Umhausen eine andere attraktive Belohnung für denjenigen, der im Gemeindegebiet einen Wolf oder Bär erlegt: Der erfolgreiche Jäger soll nur noch die Hälfte seiner derzeitigen Jagdpacht zahlen müssen. Ob damit ebenfalls die 1.000-Euro-Grenze geknackt wird, sei dahingestellt. Jedenfalls haben die Österreicher das Willkommensschild abgehängt.

Quelle: pirsch.de

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