Kaiserpinguine bewegen sich in ihren oft riesigen Kolonien auf kleinstem Raum ähnlich wie in einem Verkehrsstau, um sich im eisigen Antarktischen Winter warm zu halten. Der Studie des Alfred-Wegener-Instituts zufolge gleichen die Stop-and-Go-Bewegungen einem typischen Verkehrsstau.

Ein einzelner Kaiserpinguin müsse sich nur zwei Zentimeter in eine beliebige Richtung bewegen, um einen in nächste Nähe stehenden Pinguin sofort darauf reagieren zu lassen. Alle dreißig bis sechzig Sekunden bewegen sich die Pinguine in einer Kolonie so ein kleines bisschen voran. Dieser Effekt ähnelt dem typischen Verhalten in Verkehrsstaus auf Autobahnen. Im Gegensatz dazu ist die Pinguin-Rush-Hour völlig CO2-neutral und dient lediglich dazu, möglichst dicht beieinander zu bleiben und sich in der Antarktis warm zu halten. So können sich Kolonien tausender Pinguine koordiniert und anschmiegsam miteinander auf engstem Raum kuschelig fortbewegen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Alfred Wegener Instituts – Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven, für welche die Forscher ein mathematisches Modell anwandten, welches zuvor entwickelt wurde, um Verkehrsstaus zu analysieren.


Stop and go for fun

Wie Dr. Daniel Zitterbart, CO-Autor der AWI-Studie mitteilt, können Fortbewegungen innerhalb der Pinguinkolonien im Gegensatz zu gewöhnlichen Verkehrsstaus jedoch nicht nur durch Bewegungen der außenstehenden, in erster Reihe stehenden „Verkehrsteilnehmer“ entstehen, sondern von jedem beliebigen Pinguin innerhalb der Kolonie ausgelöst werden. Die Pinguine berühren sich nur leicht, bewegen sich minimal und lösen so richtige Wanderwellen aus. Der Kaiserpinguin ist das einzige Wirbeltier, das im eisigen antarktischen Winters brütet. Zu dieser Jahreszeit fallen die Temperaturen in der Antarktis bis auf Werte von minus fünfzig Grad Celsius. Der Kaiserpinguin ist durch den fortschreitenden Klimawandel vom Aussterben bedroht.

Video: Verkehrsstau bei Kaiserpinguinen

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