Immer mehr Gas- und Ölquellen dieser Erde sind »leer«. Oft gelingt es nur unter hohem technischem Aufwand und mit entsprechendem Umweltrisiko, die letzten Reste Kraftstoff aus der Erde zu pressen. Ein neues System soll alte Quellen umweltfreundlich restentleeren und sie im Anschluss als Wärmespeicher nutzbar machen.


Die Sonnenkraft übernimmt bald alte Ölquellen

Drei bekannte Prinzipien, geschickt kombiniert!

Das kalifornische Unternehmen Hyperlight Energy steckt hinter dieser Idee, die mehrere bekannte Komponenten sinnvoll miteinander kombiniert: Zuerst wäre da die Entleerung alter Quellen, die heute häufig mit Hilfe von giftigen Fracking-Chemikalien, CO2 oder Erdgas funktioniert. Das neue System setzt stattdessen auf heißen Wasserdampf. Als Zweites nimmt das Konzept die Solarthermie ins Visier, die dafür sorgt, dass der heiße Dampf entsteht. Und der dritte Faktor ist das Erdwärmekraftwerk, das die in der Öl- oder Gasquelle gespeicherte Tiefenwärme in CO2-freien Strom umwandelt.

Rollende Röhrchen folgen dem Sonnenstand

Eine hybride Anlage namens »Tectonic Sun« steht als Technologie hinter dem Ganzen. Sie besteht aus preiswerten Kunststoffröhren in D-Form, deren flache Außenseite verspiegelt ist. Die Röhrchen sind den ganzen Tag über in Bewegung, sie folgen rollend dem Sonnenstand. Die Sonnenstrahlen fokussieren sie auf ein sogenanntes Absorberrohr, das ein Thermoöl beinhaltet. Das Öl erhitzt sich und wird so zum Energiespeicher. Wenn im Sommer »zu viel« Energie entsteht, gibt das System den Überschuss als Dampf ins Erdreich ab. Später, im Winter, lässt sich die Energie dann wieder abrufen.


Das Grundprinzip der Anlage ist bereits bekannt. In der spanischen Provinz Granada arbeiten drei Andasol-Kraftwerke, die ähnlich aufgebaut, aber viel teurer sind. Beim Tectonic-Sun-System ist weder Beton noch Stahl vonnöten, die Rohre bestehen aus einem einfachen Kunststoff, der mittels Extrusion in Form gebracht wurde. Besonders effektiv arbeitet eine solche Anlage natürlich in sonnenreichen Gegenden, ein erster Prototyp entsteht in Bakersfield, Kalifornien, in Zusammenarbeit mit der Ölgesellschaft Hathaway.

Quelle: heise.de 

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