Die Durchschnittstemperatur des Meeres in tropischen Regionen lag einmal bei gemütlichen 35 Grad Celsius – und zwar vor 90 Millionen Jahren. Die Kreidezeit war eine extreme Warmperiode, der Meeresspiegel siedelte sich durchschnittlich 170 Meter höher an als heute. Jetzt haben Wissenschaftler Spuren uralter Regenwälder gefunden, und das ausgerechnet in der Antarktis. Sah so die Antarktis vor 90 Millionen Jahren aus? Einige Fundstücke haben noch intakte Zellen Pollen, Wurzelreste und Sporen fischten die Forscher aus Meeres-Sedimenten am Pine-Island-Gletscher in der Westantarktis. Sie gehörten zu einem Ökosystem, das es seit Millionen von Jahren nicht mehr gibt. Einige der Fundstücke sind in einem derart guten Zustand, dass sich sogar noch einzelne intakte Zellen darin befinden. Sie ließen sich problemlos analysieren und einer tropischen Regenwald-Vegetation zuordnen. Das lässt den Schluss zu, dass diese Gegend damals eher ausgesehen hat wie Neuseeland oder Süd-Chile, also ganz und gar nicht wie die heutige Eiswüste. Damals gab es schon die 4-monatige Polarnacht Das Forscherteam des Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven rund um Johann Klages schätzt den damaligen CO2-Gehalt der Luft auf 1120 bis 1680 ppm, Bisher gingen Wissenschaftler allerdings von deutlich niedrigeren 1000 ppm aus, doch so ließe sich der Regenwaldbewuchs in der Antarktis kaum erklären. Die lange Polarnacht von immerhin 4 Monaten muss den Pflanzen jedoch zu schaffen gemacht haben, die große Dunkelheit gab es nämlich auch schon in der Kreidezeit. Die Lage des 7. Kontinents auf dem Erdball hat sich innerhalb der Jahrmillionen kaum verändert, doch nur 800 Kilometer nördlich des Südpols lag die durchschnittliche Jahrestemperatur bei immerhin 12 Grad Celsius. Im Sommer summierte sich der Mittelwert sogar auf 19 Grad Celsius, das Wasser war eventuell sogar noch wärmer. Ein tropisches Paradies in Südpolnähe Die Temperaturen waren also gemäßigt, die Niederschlagsmenge jedoch muss hoch gewesen sein. Die Antarktis blühte und grünte, zumindest in einigen Gebieten. Ein Paradies in Südpolnähe – lange, bevor die Eismassen kamen. Quelle: spektrum.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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