Beim Sanieren von Immobilien achten immer mehr Bauherren darauf, dass die Erneuerungen auch zukunftsträchtig sind. Hierbei steht Energie-Effizienz ganz oben auf der Liste. Unter anderem werden auch stets Überlegungen getroffen die Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern auszustatten. Sonnenstrom, der auch noch intelligent zwischengespeichert wird, verleiht dem Eigentümer stets etwas mehr Unabhängigkeit von lokalen Stromanbietern und ist nachhaltig.


Bei Sanierungen von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, ist die Umsetzung der erneuerbaren Energiegewinnung in Form von Solarmodulen auf dem Dach jedoch mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden. Neben entsprechenden Genehmigungen, müssen auch genaue Vorgaben im Hinblick auf die Gebäudedämmung eingehalten werden. Die Designerin Astrid Schneider hat auch speziell für unter Denkmalschutz stehende Häuser solare Fensterläden entwickelt, die um ein Vielfaches unkomplizierter installiert und auch verwendet werden können.


Fensterläden erzeugen Strom, schützen vor Sturm und Einbrüchen

Zur Eröffnung des Solarzentrums Mecklenburg-Vorpommern in Wietow feierten solare Fensterläden im Jahr 2003 Weltprämiere. Seit dem hat sich einiges getan. Die Solarmodule wurden effizienter, dünner und schicker. Mittlerweile könnten die Designs auch an einem alten Fachwerkhaus überzeugen. Ein aktuelles und ziemlich gelungenes Beispiel liefert das von Astrid Schneider ausgestattete historisch energetisch sanierte GebäudeSchnitterhaus im Energiedorf Nechlin.

Es dauerte ein gutes Jahrzehnt, bis die solaren Fensterläden ausgereift waren.  Dabei funktionieren die Energie liefernden Fensterläden von Astrid Schneider beidseitig, also auf- und zugeklappt. Die Solarzellenseite bleibt folglich auch immer zur Sonne gewandt. Möglich macht das ein besonderer Klappmechanismus, der die Fensterläden parallel zur Fassade herumschwenkt. Ein zweites praktisches Designelement stellt auch ein weiterer Verschluss dar, der bei starker Sonneneinstrahlung eine Art Lüftungsfunktion übernimmt. Die Laden stehen dabei 15 Zentimeter vom Fenster ab und ermöglichen das Einströmen warmer Luft, die nach oben steigt. Dabei wird auch im Raum eine erfrischende Luftzirkulation ermöglicht.

Die solaren Fensterläden produzieren pro Laden rund 100 Kilowatt Strom im Jahr. Sind die Fensterladen optimal ausgerichtet, könnte ein Einfamilienhaus somit gut ein Drittel des jährlichen Strombedarfs decken. Astrid Schneiders solare Fensterläden können jedoch noch mehr als nur Strom und Schatten spenden. Dank der Doppelverriegelung schützen die solaren Fensterläden auch vor Sturm. Zudem sind die Glas-Glas-Solarmodule mit einer Folie zusammen laminiert und wirken wie eine Verbundsicherheitsglasscheibe, die nicht nur vor herumfliegenden Gegenständen schützt, sondern auch vor Einbrechern.

Kosten der solaren Fensterläden

Da die solaren Fensterläden je nach Maß angefertigt werden müssen und es sich stets um Unikate handelt, ist eine Massenproduktion für dieses Marktsegment nahezu unmöglich. Aktuell beläuft sich der Preis für die Energie-Läden auf 1.000 Euro pro Quadratmeter.

Verweise

Die verarbeiteten Informationen basieren unter anderem auf einem Interview mit dem SWR. Und hier geht es direkt zu dem aktuellen Radio-Beitrag im SWR mit der Solararchitektin Astrid Schneider, erstellt von Alicia Rust.

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