50 Kaleidos-Mikroreaktoren sollen bald schon jedes Jahr in Oak Rich, Tennessee, entstehen. Dahinter steckt das kalifornische Unternehmen Radiant Nuclear aus El Segunda, das bereits mehr als 500 Millionen Dollar sammeln konnte, um seine Pläne zu verwirklichen. Jeder der kleinen mobilen Reaktoren soll 1 MW Leistung bringen. Erste Auslieferungen an Kunden sind für 2028 vorgesehen. Alles sehr ambitioniert – aber offensichtlich gar nicht aus der Luft gegriffen.


Ab 2028 rollen in den USA Mikro-Atomkraftwerke vom Band

Von 1,2 auf 165 Millionen pro Finanzierungsrunde

Schon 2026 möchte Radiant Nuclear den Grundstein für die neue Reaktorfabrik legen. Die jüngste Finanzierungsrunde lief enorm gut, sie brachte 165 Millionen US-Dollar ein. Davor, im Mai, regnete es auch bereits Investorengelder – insgesamt ist mehr als eine halbe Milliarde Dollar zusammengekommen. 2021 machte das Start-up zum ersten Mal auf sein Konzept aufmerksam und erhielt eher schmale 1,2 Millionen Dollar: Daran wird sichtbar, wie stark das Interesse – und der Glaube an das Projekt – steigt.

Keramikbeschichtete Uranpartikel gesichert gegen Kernschmelze

Die neuen Kernspaltungsreaktoren sollen einen TRISO-Brennstoff verwenden, also keramikbeschichtete Uranpartikel, die nicht schmelzen; dazu jeweils ein Heliumkühlsystem für einen stabilen und sicheren Betrieb. Jede Anlage erhält einen digitalen Zwilling, für eine erleichterte Steuerung und die flexible Leistungsanpassung sowie zur Echtzeitüberwachung. Der reale Reaktor soll die Größe eines Sattelaufliegers haben. Nuclear Radiant bietet seiner Kundschaft die Direktlieferung zu Einsatzort an – frisch befüllt und getestet, hauptsächlich als Ersatz für Dieselgeneratoren. Schon am nächsten Tag soll die Anlage mit der Stromerzeugung beginnen und 1,9 MW thermische Leistung liefern.


Neuer Brennstoff nach fünf Jahren nötig

Für jeweils Hunderte Einheiten ist ein Flottenüberwachungssystem geplant, das auch erkennt, wenn der Brennstoff nach etwa fünf Jahren aufgebraucht ist. Zum Nachfüllen wandert der Reaktor zurück zu Nuclear Radiant, um kurz darauf wieder »vor der Tür« zu stehen. Im August unterzeichnete der Hersteller einen Vertrag mit einem US-Militärstützpunkt über die Lieferung eines Reaktors. Nebenbei schloss Nuclear Radiant einen Vertrag mit dem Rechenzentren-Betreiber Equinix über die Lieferung dutzender Anlagen. Es geht also schon los …

Quelle: radiantnuclear.com

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