Spätestens seit der Klimakonferenz von Paris im Jahr 2015 ist der menschliche Beitrag zum Klimawandel ein Thema, das verstärkt in der Öffentlichkeit ist. Damit einhergehend haben diverse Staaten auch eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um der Erwärmung unseres Planeten entgegenzutreten. Neue Daten aus dem Mauna Loa Observatory auf Hawaii zeigen nun jedoch, dass wir bei weitem noch nicht genug tun.


Trauriger Rekord

Die Forscher haben in Sachen CO2-Konzentration in der Atmosphäre ein neues Rekordhoch festgestellt – und das trotz den Maßnahmen, die weltweit gegen die Verbreitung von SARS-CoV-2 getroffen wurden und im Grunde zu einem globalen Slowdown geführt haben.


Seit 1958 protokollieren Forscher in Hawaii die CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Und seit dieser Zeit zeigt der Trend klar nach oben. Eine CO2-Konzentration unter 355 Teile pro Million (ppm) wird von den meisten Experten als nötig erachtet, um die Lebensbedingungen auf unserem Planeten zu erhalten. Inzwischen sind wir allerdings weit über diesem Wert.

In den 1960ern war die CO2-Konzentration im unteren Bereich rund um 300 ppm. Dieser Wert wuchs ungefähr um 0.9 ppm pro Jahr. Im Zeitraum von 2010 bis 2019 wuchs der Wert um 2,4 ppm pro Jahr – der Trend nach oben beschleunigt sich also.

Im Mai 2019 dokumentierten die Forscher in Hawaii eine atmosphärische CO2-Konzentration von 415,26 ppm. Ein so hoher Wert wurde vorher nie erreicht. Nun, 12 Monate später, wurde dieser Rekord wieder eingestellt: Die Forscher maßen einen Wert von 416,21 ppm. Forscher der National Oceanic and Atmospheric Association (NOAA) konnten mit Hilfe von Eiskern-Bohrungen bestätigen, dass es auf der Erde seit 800.000 Jahren keine derart hohen CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre gab.

Corona-Lockdown-Effekte sind vernachlässigbar

Die weltweiten Corona-Lockdowns haben indes durchaus einen Effekt in Sachen Luftverschmutzung. Speziell die Verunreinigung mit Stickstoffdioxid und Feinstaub ist zurückgegangen – nicht zuletzt auch wegen der Rückgänge im Luft- und Straßenverkehr sowie der industriellen Aktivität. Laut Daten des United Nations Environment Programme (UNEP) blieb der globale Energiemix indes gleich. Noch immer werden zwei Drittel des globalen Energiebedarfs mit fossilen Brennstoffen gedeckt.

Die Corona-Pandemie führte lokal auch zu verringerten CO2-Emissionen. Allerdings dürfte dieser Effekt nur vorübergehend sein, und aufgrund der Tatsache, dass die Energie-Infrastruktur unverändert blieb, kommt das UNEP zu dem Schluss, dass sich nicht wirklich etwas verändert hat. Aber Veränderung ist dringend nötig, um die kumulativen Effekte von mehreren Dekaden problematischer anthropologischer CO2-Emissionen zumindest zu stoppen, wenn nicht sogar teilweise rückgängig zu machen.

Without fundamental shifts in global energy production, we should have no reason to expect a lasting reduction in emissions. COVID-19 instead provides us a chance to take stock of the risks we are taking in our unsustainable relationship with our environment and seize the opportunity to rebuild our economies in more environmentally responsible ways„, so Niklas Hagelberg, Klimawandel-Experte des UNEP.

via United Nations Environment Programme

1 Kommentar

  1. Andro Wegner

    28. Mai 2020 at 09:36

    Man darf nicht vergessen, dass derzeit fleißig abgeholzt wird und im vergangenen Jahr etliche Megafeuer aktiv waren.

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