Rinderbesitzer in Botswana haben es schwer: Löwen mögen das zarte Fleisch der Tiere und legen sich gern auf die Lauer, um die eine oder andere Kuh zu reißen. Auch Tiger und Leoparden verzichten nicht auf einen Leckerbissen zwischendurch, zumal diese Beutetiere wenig wehrhaft sind. Im Endeffekt bekommt die Jagd jedoch weder den Rindern noch den Großkatzen besonders gut, denn Löwe und Co. bezahlen ihr schmackhaftes Mittagessen oft selbst mit dem Leben.


Kühe Metangas
Foto: Curious Cows, Micolo J, Flickr, CC BY-SA 2.0

Der kleine, aber feine Trick der australischen Forscher

Rind tot, Löwe tot: So einfach lautet die Formel. Raubtiere, die in Botswana ihren Hunger an Nutzvieh stillen, leben gefährlich und werden in der Regel ab dem ersten Übergriff selbst gejagt. Neben dem Schaden, der dem Bauern entsteht, und natürlich dem toten Rind, ist das ein weiterer trauriger Effekt. Australische Forscher der Universität New South Wales in Sydney haben sich einen kleinen, aber feinen Trick ausgedacht, um den tödlichen Teufelskreis zu durchbrechen: Sie bestempelten die Hinterteile der Rinder mit Augen, sodass es aussah, als hätten die Tiere auch hinten alles im Blick.

Rinder mit Augen auf dem Po wurden nicht gerissen

Großkatzen erjagen ihre Beute normalerweise aus dem Hinterhalt, sie schleichen sich an und nutzen das Überraschungsmoment für sich. Das geschieht im Normalfall von hinten, weil sich die Augen der Beute natürlich vorn befinden. Wenn der Löwe oder Tiger im frühen Stadium der Jagd glaubt, entdeckt worden zu sein, dann gibt die Großkatze ihre Jagd oftmals auf. Also bekamen 683 Rinder Augen ihren Po, während 835 Tiere leer ausgingen. Die Wirkung war verblüffend: Von den bestempelten Rindern wurde kein Einziges gerissen, während die andere Gruppe einen Verlust von 15 Tieren hinnehmen musste. Einige der markierten Kühe waren nur mit einem Kreuz gekennzeichnet, auch diese überlebten.


Natürlich besteht jetzt noch die Gefahr, dass die Löwen sich an die Stempel-Augen gewöhnen und den Trick durchschauen. Aber solange es wirkt, bleibt die künstlerische Markierung ein hilfreicher Trick, der sich mit wenig Aufwand realisieren lässt.

Quelle: br.de

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