Schon in der Bibel wird über die Geschichte von David gegen Goliath berichtet. Daran zeigt sich: Auch kleine Angreifer können gefährlich werden. Dies wissen auch die führenden Militärs der US-Marine. Ihnen dürfte vor allem der immer stärkere Einsatz von Drohnen sorgen bereiten. Diese sorgten etwa im Kampf um die Region Bergkarabach für den entscheidenden Vorteil zugunsten Aserbaidschans. Auch im aktuellen Krieg in der Ukraine spielen sie eine wichtige Rolle. Bisher allerdings können sich viele US-Kampfschiffe nur bedingt gegen kleine und schnelle Angreifer zur Wehr setzen. Insbesondere wenn diese aus der Luft angreifen. Zukünftig steht den Kommandeuren an Bord zumindest eine weitere Option zur Verfügung stehen. Denn der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat eine neuartige Laserkanone ausgeliefert. Diese wird nun vollständig in die Systeme des Lenkwaffenzerstörers USS Preble integriert. Sie kann also im Zusammenspiel mit den weiteren Waffen an Bord taktisch zum Einsatz kommen.


Bild: Lockheed Martin

Der Laser kann Drohnen abschießen oder blenden

Dies stellt eine Premiere dar. Denn in der Vergangenheit wurde zwar auch schon mit Laserwaffen an Bord von Kriegsschiffen experimentiert. Damals mussten diese aber noch einzeln bedient werden und waren nicht mit der restlichen zur Verfügung stehenden Angriffstechnologie verknüpft. Das von den Lockheed-Martin-Ingenieuren entwickelte System trägt den Namen „High Energy Laser with Integrated Optical-dazzler and Surveillance“ – was sich praktischerweise als Helios zusammenfassen lässt. Der integrierte Laser verfügt über eine Leistung von 60 Kilowatt und kann auf doppelte Art und Weise zum Einsatz gebracht werden. So können auch mobile Ziele wie Drohnen mit einem Hochenergiefaserlaser direkt zerstört werden. Es ist aber auch möglich, einen weniger starken Laser zum Einsatz zu bringen, der lediglich die Kameras und Sensoren einer Drohne so stark blendet, dass diese nicht mehr genutzt werden können. Theoretisch ist es zudem auch denkbar, den Laserstrahl zur Aufklärung zu nutzen.

Auch die Bundeswehr hat schon mit Laserwaffen experimentiert

Auf der US Preble soll die neue Laserwaffe nun ausführlich unter halbwegs realistischen Bedingungen getestet werden. Treten dabei keine Probleme auf, könnten auch andere Kriegsschiffe mit der neuen Laserwaffe ausgestattet werden. Lockheed Martin sieht sich zudem noch nicht am Ende der Entwicklung. Vielmehr spricht der Konzern von einer soliden Basis, von der aus das System kontinuierlich weiterentwickelt werden soll. Ganz neu ist die Idee zudem nicht. So hat auch die Bundeswehr in der Vergangenheit schon mit Laserwaffen experimentiert. Diese stammten aber nicht von Lockheed Martin, sondern von einem europäischen Konsortium. Auch hier handelte es sich aber um reine Tests ohne vollständige Integration. Die US Air Force ist zudem inzwischen tatsächlich in der Lage Drohnen per Laser aus der Luft zu holen. Die dort genutzten Systeme wurden aber für die Nutzung an Land konzipiert. Der Einsatz auf hoher See dürfte noch einmal etwas komplexer sein.


Via: Lockheed Martin

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