Die Installation von Windrädern ist aufwändig und kostenintensiv. Dies beginnt bei der Produktion der riesigen Einzelteile, geht über die zahlreichen Schwertransporte bis hin zum Aufbau auf teilweise hoher See. Für die Betreiber von Windparks ist es daher wichtig, dass einmal installierte Windräder dann auch eine möglichst hohe Leistung bringen. Realisiert wird dies zum einen durch die Wahl der Standorte. Niemand wird ein Windrad in einem zumeist windlosen Tal errichten wollen. Stattdessen werden vermehrt Offshore-Windparks realisiert, weil der Wind auf dem Meer stärker und konstanter weht. Aber auch der technologische Fortschritt hilft. Denn in den letzten Jahren sind die Windturbinen deutlich leistungsstärker geworden. Aus der selben Menge an Wind kann heute also deutlich mehr Strom gewonnen werden als in der Vergangenheit. Einen weiteren Meilenstein in dieser Entwicklung konnte nun das dänische Unternehmen Vestas realisieren.


Bild: Vestas

Der Prototyp wurde innerhalb einer speziellen Testanlage errichtet

So hat der Konzern bereits Anfang 2021 eine neue Windturbine namens V236-15.0 MW präsentiert. Anschließend wurden zahlreiche Tests einzelner Komponenten durchgeführt und ein Prototyp entwickelt. Wie aufwändig der Bau einer solch leistungsfähigen Turbine ist, hat das Unternehmen unter anderem in zwei interessanten Videos dokumentiert. Ende des vergangenen Jahres waren die Arbeiten dann soweit abgeschlossen, dass sich das Windrad nun erstmals dreht und tatsächlich Strom produziert. Noch befindet es sich allerdings nicht in einem Offshore-Windpark. Vielmehr wurde der Prototyp im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgebaut. Dort werden sämtliche für Windräder relevanten Wetterdaten routinemäßig und detailliert erfasst. Dies vereinfacht es, die nötigen Tests in Sachen Belastbarkeit und Langlebigkeit unter realen Bedingungen durchzuführen. Diese wiederum sind Voraussetzung für die Lizensierung der neuen Turbine und die sich im besten Fall anschließende serienmäßige Produktion.

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Ein einzelnes Windrad kann 38.000 Tonnen CO2 einsparen

Eine einzige der V236-15.0 MW-Turbinen soll pro Jahr rund 80 GWh an Strom produzieren. Dies reicht rein rechnerisch aus, um 20.000 europäische Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. Die Einsparungen an CO2-Emissionen werden auf 38.000 Tonnen beziffert, was in etwa dem Ausstoß von 25.000 Autos mit Verbrennungsmotor entspricht. Bei diesen Werten ist es kein Wunder, dass weltweit eine große Nachfrage nach der neuen besonders leistungsstarken Windturbine besteht. So soll diese zwar in Dänemark erstmals kommerziell zum Einsatz kommen. Sie wurde aber auch schon an Projekte vor der amerikanischen Ostküste verkauft. Auf die Ingenieure dort wird bei der Installation die eine oder andere Herausforderung zukommen. Denn die errichteten Windräder werden stolze 280 Meter in die Höhe ragen. Der Durchmesser der Rotorblätter liegt bei 236 Metern. Beides stellt den Angaben des Unternehmens zufolge Rekordwerte innerhalb der Windkraft-Branche dar. Vestas hofft mit solch innovativen Produkten mittelfristig die bisher eher geringen Gewinnmargen deutlich steigern zu können.

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Via: Electrek

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