Die Pille für den Mann ist seit Jahren in Arbeit, ein wirksames und schonendes Mittel jedoch noch nicht gefunden. Nun gerät ein pflanzliches Produkt in den Fokus, das der chinesischen Medizin entspringt: Es stammt von der Kletterpflanze Wilfords Dreiflügelfrucht (lateinisch: Tripterygium wilfordii) und wird schon jetzt unter anderem gegen rheumatoide Arthritis eingesetzt.


Nimmt demnächst der Mann die Pille?

Triptonide haben direkte Auswirkungen auf die Samenbildung

Männer, die Wirkstoffe aus dieser Pflanze gegen ihr Leiden einnehmen, müssen mit einer unerwünschten Nebenwirkung rechnen: Sie werden unfruchtbar. Allerdings nur für begrenzte Zeit; etwa vier bis sechs Wochen nach Beendigung der Einnahme kehrt die Spermienaktivität voll zurück. Diese Fakten sind schon seit den 80er Jahren bekannt, doch jetzt erst kommen Forscher darauf, das Mittel zur gezielten Verhütung zu nutzen. Im ersten Schritt untersuchten sie 10 Inhaltsstoffe der Kletterpflanze genauer und stießen auf die besagten Triptonoide, die direkte Auswirkungen auf die Samenbildung haben.

Mit Stimmungs- und Verhaltensänderungen ist nicht zu rechnen

In Tierversuchen an männlichen Mäusen stellte sich heraus, dass die Nager nach einer einzigen oralen Einnahme innerhalb von drei bis vier Wochen ihre Fruchtbarkeit verloren, bei Affen dauerte es etwas länger. In beiden Fällen waren beinahe 100 Prozent aller Spermien nicht mehr in der Lage, sich effektiv fortzubewegen und so die weibliche Eizelle zu erreichen. Auf die Hodenzellen hat der Wirkstoff laut Aussage der Wissenschaftler keine Auswirkungen, sie nehmen nach Absetzen des Mittels ihre Arbeit allmählich wieder auf. Mit unerwünschten Stimmungs- und Verhaltensänderungen ist aufgrund langjähriger Beobachtungen ebenfalls nicht zu rechnen.


Triptonide lassen sich problemlos oral in Form einer Pille verabreichen, sodass der Mann seine Verhütung eigenverantwortlich übernehmen kann. Andere Methoden, die Spermienbildung zu behindern, setzen auf Ultraschall, Gel-Injektionen oder das eigenhändige Aufbringen von Gelen, die nebenbei die Libido erhöhen. Die ersten klinischen Studien mit Triptoniden am Menschen sollen bald beginnen.

Quelle: newatlas.com

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