Betrachtet man die Verkaufszahlen, gehört Tesla sicher nicht zu den erfolgreicheren Autoherstellern. Knapp unter 400.000 Fahrzeuge konnte das Unternehmen von Elon Musk im vergangenen Jahr verkaufen. Zum Vergleich: Konzerne wie Toyota oder Volkswagen brachten es jeweils auf rund zehn Millionen Autos. Wie ein Bericht der japanischen Zeitung „Nikkei Asian Review“ offenbarte, ist der Elektrofahrzeug-Hersteller technologisch allerdings ganz weit vorne mit dabei.


Bild: Tesla

Sechs Jahre vor der Konkurrenz

Die Redaktion von „Nikkei Asian Review“ ließ ein Tesla Model 3 zerlegen und untersuchen. Den Ingenieuren fiel dabei vor allem ein Bauteil auf: Die zentrale Steuereinheit des Wagens – der „Full Self-Driving-Computer“. Dieser ist auch als Hardware 3 bekannt und gilt als Geheimwaffe von Tesla. Die Hardware 3 kam im letzten Frühjahr auf den Markt und fungiert seitdem in allen neuen Model 3, S und X als Gehirn. In dem Bauteil sind zwei 260-Quadratmillimeter-Chips für künstliche Intelligenz enthalten. 

Das Modul steuert nicht nur den Fahrassistenten der Wagen, sondern auch das Infotainment-System und wurde nebst der dazugehörigen Software von Tesla selber entwickelt. Ein Ingenieur, der bei einem großen japanischen Autohersteller arbeitet, zeigte sich nach Zerlegen des Wagens beeindruckt. Tesla habe gegenüber der Konkurrenz einen technologischen Vorsprung von etwa sechs Jahren, so der Experte. Eine stabile Elektronikplattform mit einer zentralen, leistungsfähigen Steuereinheit gilt als der Schlüssel für die Umsetzung selbstfahrender Fahrzeuge. 


Ein Computer, sie zu knechten

Auch Peter Flint von der Technologie- und Innovationsberatung Altran ist davon überzeugt, das Tesla vor allem im Bereich der Elektronik einen Technologievorsprung hat. In modernen Autos der Oberklasse benötigen für gewöhnlich 80 bis 100 Steuergeräte, die die verschiedenen Funktionseinheiten steuern. Laut Flint ist diese Bauart nur bedingt zukunftsfähig. „Die Zukunft gehört Autos, die von der Software aus gedacht werden, wie zum Beispiel die Modelle von Tesla“, so der Analyst.

Ein weiterer Vorteil von Tesla sei, dass das Unternehmen nur wenig aus der Hand gäbe. Laut des Berichts aus Japan gibt es im Model 3 nur wenige Bauteile, die nicht mit dem Tesla-Logo versehen sind.

Auch die Börse erkennt den Innovationswillen von Tesla an. Im Januar überholte der Börsenwert des Unternehmens erstmals den von Volkswagen. 

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