Unsere Luft besteht in bodennahen Schichten zu etwa 78 Prozent aus reinem Stickstoff N2, hinzu kommen knapp 21 Prozent Sauerstoff, 0,93 Prozent Argon und 0,04 Prozent Kohlendioxid plus winzige Anteile von Edelgasen. Aus der Landwirtschaft gelangen zusätzliche Stickstoffverbindungen in die Luft, und auch bei der Verbrennung fossiler Energieträger entstehen solche Emissionen. Dies hat einige negative Wirkungen, trägt aber insgesamt zur Kühlung der Erdatmosphäre bei. Stickstoffe gelangen unter anderem über die Landwirtschaft in die Luft Die Effekte sind hochkomplex Wissenschaftler untersuchten unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena, Thüringen, was genau die menschlichen Stickstoffemissionen bewirken. Eines war schon vorher klar: Die Effekte sind hochkomplex – und sie stehen teilweise im Widerspruch zueinander. Insgesamt stellten die Forscher aber einen kühlenden Effekt auf unsere Atmosphäre fest und vertreten deshalb die Ansicht, dass sich das Klima ohne Stickstoffeintrag stärker aufheizen würde. Sie errechneten eine Kühlwirkung von 0,34 Watt je Quadratmeter durch die menschengemachten N2-Emissionen; während der Weltklimarat IPCC zwischen 2011 und 2020 eine mittlere Aufheizung von 2,7 Watt je Quadratmeter durch anthropogene Treibhausgase feststellte. Schwebepartikel kühlen die Erde Aus gedüngten Ackerböden entweicht Lachgas, N2O, das selbst als starkes Treibhausgas gilt. Es soll laut der Jenaer Wissenschaftler 300 Mal stärker als CO2 wirken. Allerdings wachsen durch die Stickstoffversorgung die damit versorgten Pflanzen deutlich schneller und binden dabei große Mengen CO2. Werden Energieträger wie Kohle und Erdöl verbrannt, entstehen große Mengen Stickoxide NOx. Sie wirken kräftig bei der Bildung von Schwebepartikeln mit und schirmen auf diese Weise das Sonnenlicht ab. Nah am Boden nehmen wir diesen Effekt als Smog wahr, er wirkt kühlend, ist allerdings auch alles andere als gesund. Stickoxide steigern zugleich die Bildung von Ozon O3, das als starkes Treibhausgas wirkt. Die Forscher halten es nicht für möglich, die kühlende Wirkung auf die globale Durchschnittstemperatur umzurechnen. Das Klimasystem unserer Erde reagiere dafür zu träge, die Wirkungen seien zu komplex und durch lokale Effekte verzerrt. Quelle: welt.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter