Geht die Ära der massiven, schweren Solarmodule zur Neige? Zumindest gibt ein Hersteller für Solarfolien nun richtig Gas: Von Power Roll kommt die Meldung, dass kostengünstige Solarfolien mit hohem Effizienzgrad erreichbarer Nähe sind. Sie lassen sich so gut wie auf allen Oberflächen anbringen und könnten damit auch auf nicht-tragenden Dächern zum Einsatz kommen. Der Transport wäre um vieles leichter, auch in schwer erreichbare Gebiete – und die Anbringung ist ein Kinderspiel.


Kommt demnächst Solarfolie aufs Dach?

Mikrostruktur mit 500.000 Rillen je Quadratmeter

Das britische Unternehmen Power Roll ist alles andere als ein junges Start-up. Schon seit 2012 sind die Experten auf dem Gebiet der druckbaren Perowskit-Solarzellen aktiv und haben bereits einige vielversprechende Patente eingesammelt. Damit wird das Gerücht zur greifbaren Möglichkeit. Das System funktioniert folgendermaßen: Power Roll prägt ein Kunststoffsubstrat mit Mikrorillenstrukturen, ähnlich eines Hologramms auf einer Kreditkarte. Dabei ergibt sich eine ungeheure Dichte von 500.000 Rillen je Quadratmeter. Es folgt eine Beschichtung aus leitfähigen Materialien und fotoaktiver Tinte. Schichten aus Verkapselungsfolie sorgen für die Stabilität der bedruckten Folie, die die Fabrik als Rollenware verlässt. Das Verfahren gilt als hocheffizient und kostengünstig.

Perowskit ist der Name für eine relativ weiche Kristallstruktur aus Calcium-Titan-Oxid, das Licht absorbieren kann. Dadurch, dass sich die Kontakte auf der Rückseite befinden, muss das Licht nicht erst die übliche transparente, leitfähige Oxidschicht (TCO) durchqueren. Der Perowskit absorbiert die Sonnenstrahlen somit direkt; TCO mit seinen seltenen, teuren Materialien wird überhaupt nicht mehr gebraucht.


Forscher der Universität Sheffield arbeiten am Projekt mit

Das Power-Roll-Team steht mit seiner Arbeit nicht alleine da, bei diesem Projekt mischen Forscher der Universität Sheffield mit. Gemeinsam konnten sie die Rillenzahl jeder Perowskit Solarzelle von 16 auf 362 erhöhen. Dadurch verbesserte sich der Wirkungsgrad der Energieumwandlung um bis zu 12,8 Prozent. Im Fachjournal Applied Energy Materials informierten die Energieprofis die Öffentlichkeit über ihre Fortschritte im Produktionsprozess. Im vergangenen Oktober spülte eine Finanzierungsrunde 5,4 Millionen US-Dollar ins Unternehmen. Das galt soll dazu dienen, die Kapazität der voll funktionsfähigen Produktionsanlage zu erhöhen. In naher Zukunft möchte Power Roll genug Solarfolien für 1 GW Strom herstellen.

Quelle: newatlas.com

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