Für eine Tiefgarage im bayerischen Kulmbach ist die Entscheidung gefallen: Nach fünfmonatiger Schließung wegen eines Brandes müssen Elektro- und Hybridautos draußen bleiben. Das Feuer wurde jedoch durch ein Benzinfahrzeug ausgelöst, Stadt und Feuerwehr befürchten bei einem Elektrobrand aber noch Schlimmeres. Das Parkverbot könnte sich auf andere Tiefgaragen ausweiten, im baden-württembergischen Leonberg ist bereits die Altstadt-Garage für Stromer tabu. Sind Tiefgaragen bald für E-Autos tabu? Elektroautos sind schwer zu löschen – Spezialanlagen gefragt Elektroautos sind nur schwer zu löschen, wenn sie in Brand geraten, dasselbe gilt für Hybridfahrzeuge. Bei längerer Hitzeeinwirkung platzt irgendwann selbst Stahlbeton, und Tiefgaragen bestehen genau aus diesem Material. Sollte sich das Feuer durch Böden oder Wände fressen, droht die Einsturzgefahr, und das wäre fatal. Darum empfehlen Experten schon länger Spezial-Löschanlagen für die unterirdischen Parkplätze, so könnte man der Gefahr schneller Herr werden. Bislang ist es aber noch nicht soweit, und so greifen Kulmbach und Leonberg zum drastischen Mittel: dem Aussperren elektrisch angetriebener Wagen. E-Auto-Sperre für alle Kulmbacher Parkhäuser im Gespräch In Deutschland gab es auch schon vorher ähnliche Verbote, diese betreffen aber gasbetriebene Autos und gelten nur vereinzelt. In Kulmbach steht allerdings jetzt die Frage im Raum, ob nicht alle Parkhäuser der Stadt eine E-Auto-Sperre erhalten sollten. Dafür muss noch geklärt werden, ob es der Feuerwehr gelingt, ein brennendes Fahrzeug mit schwerem Gerät vom Parkplatz zu holen und so die Einsturzgefahr des Gebäudes zu bannen. Eventuell werden Elektro- und Hybridwagen nur im Erdgeschoss zugelassen, die restlichen Etagen wären dann den Verbrennern vorbehalten. Der ADAC sieht keine größeren Brandrisiken bei E-Autos Die Stadt Kulmbach vermeldet, dass sich noch weitere Städte mit ähnlichen Gedanken tragen. Der ADAC sieht hingegen die Verbote als eine Gefährdung für den Ausbau der Elektromobilität. Wörtlich heißt es: »Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor. Feuerwehren und Versicherern zufolge gibt es zudem bezüglich einer Gefährdungsbeurteilung keine signifikanten Unterschiede.« Quelle: focus.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Kavalierstarts und Bremsen belasten die Luft: Reifenabrieb ist eine Quelle für gefährlichen Feinstaub