Ursprünglich war Äthiopien mal ein durchaus bewaldetes Land. Noch Ende des 19. Jahrhunderts war mehr als ein Drittel des Staatsgebiets von Bäumen bedeckt. Anschließend sank dieser Wert aber auf nur noch vier Prozent. Inzwischen hat die Regierung des Landes den Ernst der Lage erkannt und entschiedene Gegenmaßnahmen eingeleitet. So wurde mit 19 weiteren Staaten aus der Region eine Initiative gestartet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, insgesamt 100 Millionen Hektar wieder aufzuforsten. Für Äthiopien bedeutet dies, dass alleine in diesem Jahr vier Milliarden neue Bäume gepflanzt werden sollen. Allerdings ist dies aufgrund der klimatischen Bedingungen nur in den Monaten Mai bis Oktober möglich. Um die Zielmarke zu erreichen wurde daher am Montag ein Aktionstag ins Leben gerufen.


Von Henrik Sachse - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0 de, Link
Von Henrik SachseSelbst fotografiert, CC BY-SA 3.0 de, Link

Jeder Äthiopier soll dieses Jahr vierzig Bäume pflanzen

Alle Einwohner des Landes wurden aufgerufen, sich an der Pflanzaktion zu beteiligen. Einige öffentliche Einrichtungen schlossen sogar vorübergehend, damit auch die Beamten Setzlinge pflanzen konnten. Das ursprüngliche Ziel von 200 Millionen gepflanzten Bäumen an einem Tag wurde deutlich übertroffen.Wie der Minister für Innovation und Technologie, Getahun Mekuria, auf Twitter bekannt gab, wurden letztlich stolze 354 Millionen Setzlinge eingegraben. Damit wurde der bisherige Weltrekord deutlich übertroffen. Dieser lag bei 66 Millionen gepflanzten Bäumen innerhalb von zwölf Stunden und wurde in Indien aufgestellt. Für die Einwohner des Landes ist die Arbeit damit aber noch nicht getan. Denn die offizielle „Green-Legacy“-Initiative der Regierung sieht vor, dass jeder Bewohner in diesem Jahr vierzig Bäume pflanzt – womit das Ziel von vier Milliarden Neupflanzungen erreicht wäre.

Der Klimawandel setzt den Bauern des Landes zu

Äthiopien hat in den letzten Jahren einen massiven wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Noch immer leben aber rund achtzig Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Die Farmer und Kleinbauern hatten zuletzt immer wieder unter Dürren und Fluten zu leiden. Durch die globale Erderwärmung könnte solche Ereignisse zukünftig zudem noch öfter vorkommen. Auch deshalb hat sich die Regierung der Wiederaufforstung verschrieben. Denn eine Studie der ETH Zürich hat erst kürzlich gezeigt, dass Bäume im Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Rolle spielen können. Demnach stünden weltweit rund 900 Millionen Hektar an freien Flächen zur Verfügung, die problemlos aufgeforstet werden könnten. Dies würde ausreichen, um zwei Drittel aller jemals vom Menschen verursachten CO2-Emissionen einzufangen.


Via: The Guardian

1 Kommentar

  1. L.Bagusch

    31. Juli 2019 at 19:47

    Genau das ist Richtig was die da an Bäumen anpflanzen !
    Ist doch logisch das CO² Dünger für die Pflanzen ist, also CO² absorbieren und durch Photosynthese Sauerstoff herstellen.
    Sowas habe ich schon im Biologieunterricht gelehrnt und wusste es auch schon als ich in der Landwirtschft gearbeitet habe.
    Leider werden weiterhin mächtig viele Tropenhölzer abgeholzt die wichtig sind um CO² aus der Luft zufiltern und um das Klima stabil zuhalten !!!
    Allerdings haben für mich die Konsumenten die Schuld die solche Hölzer kaufen, denn wenn es keine Käufer mehr gibt, dann werden auch wesentlich weniger Tropenbäume abgeholzt werden !
    Aber logisches Denken ist den meisten Menschen abhanden gekommen.
    🙁

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