Ein nicht unerheblicher Teil der Impfungen in West- und Mittelafrika werden von UNICEF organisiert. Zu Beginn der Corona-Pandemie standen die Experten dort aber vor einer gewaltigen Herausforderung. Denn weil der internationale Flugverkehr fast vollständig zum Erliegen kam, wurden ganze Regionen gar nicht mehr angeflogen. Damit fehlten aber auch die Transportkapazitäten, die sonst für den Import von Impfungen genutzt wurden. Gemeinsam mit Partnern aus aller Welt gelang es allerdings innerhalb kürzester Zeit mehr als elf Millionen Impfdosen in die Region zu fliegen. Das Beispiel zeigt, dass die Organisation von Impfungen in armen Ländern weit über den eigentlichen Impfvorgang hinausgeht. Von entscheidender Bedeutung ist zusätzlich auch der Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur. Dazu gehört auch die Tatsache, dass viele Impfstoffe gekühlt werden müssen.


Bild: UNICEF/UNI337812/Pouget

Die Kühlkette reicht jetzt von der Küste bis in das Landesinnere

In vielen Gegenden ohne zuverlässige Stromversorgung ist es für die Helfer daher stets eine enorme Herausforderung, die Impfstoffe sicher bis zu ihrem Einsatzort zu bringen. In Westafrika wurde darauf nun mit dem Aufbau einer nachhaltigen Kühl-Infrastruktur reagiert. Zunächst wurde dafür der Ist-Zustand bis ins Detail analysiert. Die Frage lautete: Wo funktioniert die Kühlkette schon jetzt reibungslos? Und wo sind dringend Verbesserungen nötig? Nachdem auf diese Weise die kritischen Stellen identifiziert wurden, bestellte und installierte die Organisation insgesamt fast 20.000 Solar-Kühlschränke. Auf diese Weise kann nun von den Küsten bis hin zu den Wäldern im Inneren die notwendige Kühlung garantiert werden. Zumindest gilt dies in allen Fällen, bei denen Temperaturen zwischen 2 und 6 Grad Celsius benötigt werden.

Auch die Corona-Impfkampagne wird bereits vorbereitet

Der neue Corona-Impfstoff von Biontech fällt allerdings nicht in diese Kategorie. Denn hier werden noch deutlich tiefere Temperaturen benötigt. Allerdings ist die Nachfrage hier so groß, dass ohnehin kein Impfstoff für West- und Zentralafrika zur Verfügung steht. Ändern dürfte sich die Situation erst, wenn weitere Impfstoffe offiziell zugelassen werden. Viele der sich noch in der Entwicklung befindlichen Produkte benötigen dann lediglich noch die normale Kühlschrank-Temperatur. Hier könnten die Solar-Kühlschränke dann zu einer erfolgreichen Impfkampagne beitragen. Auch in anderen Bereichen wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die notwendigen Voraussetzungen für Corona-Impfungen zu schaffen. So werden schon jetzt Milliarden an Spritzen in die Region geflogen. Außerdem arbeitet Unicef daran, ausreichend Transportkapazitäten zur Verfügung zu haben, sobald ein Impfstoff für Afrika zur Verfügung steht.


Via: Unicef

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