Nanoroboter, kurz Nanobots, sollen eines Tages medizinische Wunder vollbringen. Eingeschleust in unsere Körper könnten sie Medikamente herstellen und emittieren oder bestimmte Enzyme produzieren, die der Körper dringend braucht. Auch Einsatzmöglichkeiten außerhalb des Menschen sind möglich, zum Beispiel in der Herstellung von Chemikalien. Die Nanobots, die nun ein chinesisch-amerikanisches Forscherteam erfunden hat, können vor allem eines: Noch mehr Mini-Roboter bauen.


Nanoroboter falten DNA-Stränge, um Kopien von sich zu fertigen

Graue Schmiere in Sicht? Höchstwahrscheinlich nicht!

Vielleicht kennt jemand von euch das Weltuntergangsszenario Graue Schmiere (Grey Goo), das auf sich selbst replizierende Naniten basiert. Naniten sind Nanoroboter die in dieser Dystopie völlig außer Kontrolle geraten, nachdem sie die Hinterlassenschaften eines Ölunfalls beseitigen sollten. Zuerst verwenden sie zu ihrer Vervielfachung tatsächlich das angebotene Öl, danach gehen sie auf sämtliche kohlenstoffbasierten Materialien über. Da es sich bei ihrer Reproduktion um ein Schneeballsystem handelt, dauert es nur zwei Tage, bis die der irdische Kohlenstoff in Roboter umgewandelt ist, was für menschliche Augen aussehen so würde, als wäre der Welt von einer grauen Schmiere bedeckt.

Allerdings verwenden die Nanobots, die in Zusammenarbeit der New York University mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften entstanden sind, fertiges DNA-Material statt Kohlenstoff. Damit lässt sich der Nachschub problemlos begrenzen. Die kleinen Bots falten die vorhandenen DNA-Stränge, um Kopien von sich selbst herzustellen, aber auch, um ähnliche, neue Roboter zu produzieren. Verschweißt werden die Schnipsel mit Hilfe von UV-Licht, das bei dem Prozess zur Verfügung stehen muss.


Ein Nanobot besteht aus nur vier DNA-Strängen

Die Nanobots selbst bestehen aus vier DNA-Strängen mit einem Gesamtdurchmesser von 100 Nanometer: Ungefähr tausend davon sind so breit wie ein menschliches Haar. Frühere Modelle schafften es gerade einmal, zweidimensionale Formen zusammenzubauen, jetzt sind sie in der Lage, DNA über mehrere Achsen zu falten und zu positionieren, um die dritte Dimension zu erobern.

Quelle: newatlas.com

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