Ultraweiße Anstriche, die Häuser kühlen sollen, kennen wir schon. Leider halten solche Farben oft nicht lange und müssen immer wieder erneuert werden. Außerdem nutzen sie nicht alle gegebenen Kühlmöglichkeiten, so wie es die neuen extrem reflektierenden und haltbaren Kacheln von Forschern der Universität Hongkong tun. Hinter diesem Produkt steht ein interessantes Konzept.


Symbolbild

Die Kühlkacheln können bald in Massenproduktion gehen

Wer wünscht sich nicht im Hochsommer angenehm kühle Innenräume als Fluchtmöglichkeit vor der Hitze? In vielen Ländern der Erde ist gefühlt das ganze Jahr über Sommer, die Klimaanlagen laufen dort auf Hochtouren. Gibt es Möglichkeiten, auf elektrische Kühlung zu verzichten, einfach durch eine perfektionierte Außenverkleidung? Viele Wissenschaftler haben sich bereits mit dieser Fragestellung befasst und verschiedenste Lösungen entwickelt. Die chinesischen Kacheln, so teilen ihre Erfinder mit, können bald schon in Massenproduktion gehen. Was erwartet die Käufer?

Oberflächen reflektieren das Sonnenlicht zu 99,6 % – Rekord!

Die Kacheln nutzen mit ihrer ultraweißen Farbe den sogenannten Albedo-Effekt, also den Kühleffekt durch Lichtreflexion. Das auftreffende Sonnenlicht strahlt zu 99,6 Prozent zurück, damit haben die Forscher einen Rekord erzielt. Denselben Effekt machen sich Menschen zunutze, die Alpengletscher mit weißen Planen bedecken, damit das Eis langsamer schmilzt. Die Keramik besteht aus Aluminiumoxid, ein Material, dass die Absorption von Sonnenstrahlen noch verringert. Außerdem hält es viel länger als jeder Anstrich, es ist wetterbeständig, widersteht dem UV-Licht und hält Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius stand. Der Hausbesitzer darf sich also zusätzlich über eine weitgehend feuerfeste Außenhülle freuen.


Besonderes Nanomaterial in Anlehnung an Käfer-Panzer

Als natürliches Vorbild für dieses Material diente übrigens der südostasiatische Cyphochilus-Käfer. Sein Panzer verfügt, ebenso wie die Keramik, über eine besondere Nanostruktur mit hoher Reflexionskraft. Auf dem Hausdach eines mit Klimaanlagen gekühlten Gebäudes können die Kacheln zu einer Stromeinsparung von über 20 Prozent führen, geben die Forscher bekannt. Das Potential der Erfindung sei also groß, sie könne die Abhängigkeit des Menschen »von herkömmlichen aktiven Kühlstrategien verringern und eine nachhaltige Lösung zur Vermeidung von Überlastung des Stromnetzes, Treibhausgasemissionen und städtischen Hitzeinseln bieten.«

Im Fachmagazin Science lest ihr die originale Publikation.

Quelle: futurezone.at 

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