Die Zahl der verkauften Elektro-Lastwagen ist in Deutschland noch eher niedrig. Offiziellen Statistiken zufolge wurden im vergangenen Jahr rund 1.000 entsprechende Fahrzeuge ausgeliefert. Die meisten davon dürften auf vergleichsweise kurzen Routen zum Einsatz kommen. Für die Zukunft werden aber stark steigende Verkaufszahlen erwartet. Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2030 bereits 150.000 Lastwagen mit Elektroantrieb in Europa unterwegs sein könnten. Damit diese aber auch größere Strecken überwinden können, muss in entsprechende Ladeinfrastruktur investiert werden. Die Tankstellenkette Aral hat sich daher mit dem LKW-Hersteller Daimler Trucks zusammengetan und eine Ladestation speziell für E-Lastwagen entwickelt. Eine erste entsprechende Anlage hat nun in Schwegenheim in Rheinland-Pfalz den Betrieb aufgenommen. Dort können mittlere und schwere Lastwagen komfortabel und vergleichsweise schnell mit Strom versorgt werden. Hersteller haben zudem dort die Chance, die Ladefähigkeit der eigenen Fahrzeuge unter realistischen Bedingungen zu testen.


Bild: Aral

Ladestationen sollen an möglichst zentralen und viel befahrenen Punkten entstehen

Installiert wurden an der Aral-Tankstelle zwei 300-kW-Schnellladesäulen. Die Idee: Während der gesetzlichen Ruhepause von 45 Minuten kann die Reichweite um 150 bis 200 Kilometer erhöht werden. Die Fahrer müssen während dieser Zeit zudem nicht einfach in der Fahrerkabine ausharren. Vielmehr stehen sanitäre Anlagen ebenso zur Verfügung wie gastronomische Angebote. Der Standort in Schwegenheim wurde gewählt weil er relativ zentral zwischen der Metropolregion Rhein-Neckar und der deutsch-französischen Grenze liegt. Diesem Beispiel will der Konzern auch zukünftig folgen: LKW-Ladestationen sollen an strategisch wichtigen und zentralen Punkten entstehen, sodass bald auch längere Touren über größere Distanzen mit Elektro-Lastwagen möglich werden. Bei den PKWs ist Aral hier schon ein bisschen weiter: Der Konzern bezeichnet sich als führenden Betreiber von Hochleistungs-Ladestationen in Deutschland. Insgesamt wurden bereits 850 Tankstellen entsprechend umgerüstet.

Der Transportsektor verursacht steigende Emissionen

Elektro-Lastwagen bieten die Möglichkeit, Waren emissionsfrei zu transportieren. Allerdings gilt dies nur, wenn Ökostrom genutzt wird. Die von Aral und Daimler Trucks entwickelten Ladestationen werden daher zu 100 Prozent aus nachhaltigen Energiequellen versorgt. Neue Ansätze zur Emissionsvermeidung werden in der Logistik dringend benötigt. Denn seit dem Jahr 2000 sind die Emissionen hier jährlich im Schnitt um 2,2 Prozent gestiegen. Verantwortlich dafür sind vor allem die gestiegenen Transportmengen. Theoretisch könnte hier eine Verlagerung von Transporten auf die Schiene für Abhilfe sorgen. Dort ist das Netz aber überlastet und dringend sanierungsbedürftig. Zahlreiche Baustellen haben dort daher zu einer Art Kollaps gesorgt, sodass teilweise keine neuen Kunden mehr bedient werden können. Letztlich dürften also auch zukünftig die meisten Transporte auf der Straße stattfinden. Elektro-Lastwagen stellen hier einen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit dar.


Via: Aral

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