Der Mars ist die nächste große Herausforderung für die bemannte Raumfahrt. Während die ersten Missionen zweifelsohne schlicht und einfach noch Proviant mitnehmen werden, wird sich irgendwann vor allem für längere Missionen die Frage nach der Versorgung der Astronauten auf dem Mars stellen. Eine mögliche Lösung wäre, Nahrung auf dem roten Planeten anzubauen. So einfach ist das aber nicht. Ein Aerogel könnte hier Abhilfe schaffen.


Nutzpflanzen auf dem Mars

Die Bedingungen auf dem Mars sind nicht gerade lebensfreundlich. Das gilt auch für den Anbau von Pflanzen. Zwei der größten Herausforderungen sind die Temperaturen auf dem roten Planeten sowie die Strahlung, die relativ ungefiltert durch die dünne Atmosphäre kommt und auf die Oberfläche trifft. Nachts können die Temperaturen auf dem Planeten auf -100 Grad Celsius fallen – viel zu kalt für den Anbau von Nutzpflanzen.


Ein Team der Universität Harvard, des California Institute of Technology sowie der University of Edinburgh hat in einem Experiment Aerogel-Gewächshäuser getestet, die die Erde auf dem Mars mit einer etwa zwei Zentimeter dicken Schicht eines Silica-Aerogels fruchtbar machen könnten.

Das Aerogel kann mehr als 60 Prozent der ultravioletten Strahlen sowie fast 100 Prozent der gefährlichen ultravioletten C-Strahlung absorbieren. Außerdem heizt das Aerogel den Boden durch den Treibhauseffekt um etwa 50 Grad auf. Das könnte ausreichen, um eine lokale Version des Wasserkreislaufs in Gang zu setzen.

Umsetzbare Terraforming-Variante

Bevor derartige Terraforming-Maßnahmen auf dem Mars umgesetzt werden können, wird es noch eine Weile dauern. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die ersten Marsmissionen gerade noch in der Planung sind. Aber die Aerogel-Methode könnte eine Terraforming-Variante sein, die leicht umsetzbar und nicht zu teuer ist. Das unterscheidet sie von vielen anderen Terraforming-Konzepten, die unter anderem den Einsatz gigantischer Spiegel vorsehen. Oder aber (der Plan von Elon Musk) Atombomben, um genug CO2 in die Atmosphäre des Mars zu bringen.

It’s a very different approach to a lot of these global terraforming ideas. But it has the advantage that we could actually do it in the next few decades rather than much further in the future„, so Robin Wordsworth von der Harvard University.

via NewScientist

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