Die Erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren einen immer größeren Anteil am deutschen Strommix eingenommen. Wie groß der Anteil aber tatsächlich ist, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Wie viel Strom an einem bestimmten Tag durch Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse erzeugt werden kann und wie hoch der Strombedarf insgesamt ist. Am Sonntag den 30. April herrschten in Deutschland nahezu ideale Bedingungen. Im Norden war es warm und windig, während im Süden die Sonne kräftig schien. Windkraftanlagen und Solarmodule produzierten also nahe an ihrer Höchstkapazität. Aufgrund des Wochenendes war die Stromnachfrage zudem vergleichsweise gering, weil viele Büros und Geschäfte geschlossen hatten.


Kohle- und Atomkraftwerke wurden nur begrenzt benötigt

Diese beiden Effekte zusammen führten dazu, dass an dem Tag 85 Prozent des deutschen Strombedarfs über Erneuerbare Energien gedeckt werden konnte. Im Umkehrschluss bedeutete dies allerdings auch: Die konventionellen Kraftwerke wurden nur in sehr geringem Ausmaß benötigt. So waren die meisten Kohlekraftwerke ganz abgeschaltet – was für das Klima durchaus erfreulich gewesen ist. Auch die Kapazitäten der Atomkraftwerke wurden nur sehr begrenzt genutzt. Während es allerdings für die Atommeiler bereits einen festen Ausstiegstermin gibt – die letzten werden im Jahr 2022 abgeschaltet – gibt es in Deutschland noch kein Datum für das Ende der Kohlekraftwerke. Großbritannien, Frankreich und Kanada sind in diesem Punkt schon deutlich weiter.


Speichertechnologien könnten eine intelligente Steuerung ermöglichen

In Deutschland hingegen gilt bisher nur die Vorgabe, dass ab dem Jahr 2050 keine Klimaemissionen im Stromsektor mehr verursacht werden sollen. Experten gehen allerdings davon aus, dass die jetzt getätigten Investitionen bereits ab dem Jahr 2030 ihre volle Wirkung entfalten werden. Schon da dürften Tage, an denen der komplette Strombedarf nachhaltig gedeckt wird, keine Seltenheit mehr sein. Ein deutlicher Schub könnte zudem noch einmal entstehen, wenn zukünftig vermehrt Speichertechnologien auf den Markt kommen – und beispielsweise die Nutzung von Solarstrom in der Nacht ermöglichen. Tesla hat auf einer Insel auf Hawaii bereits eine solche Lösung installiert.

Via: Treehugger

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