International haben Studenten der TU München in Sachen Hyperloop bereits für Aufsehen gesorgt. So konnte das Team Warr gleich mehrmals die von Elon Musk ins Leben gerufene Hyperloop Pod Competition gewinnen. Dafür mussten sie allerdings stets in die Vereinigten Staaten reisen. Zukünftig können sie ihre Entwicklungen aber auch vor der eigenen Türe testen. Denn in der Nähe der TU München in Ottobrunn entsteht Deutschlands erste Hyperloop-Teststrecke. Aktuellen Planungen zufolge sollen die Arbeiten an der rund 24 Meter langen Anlage noch in diesem Jahr beendet werden. Anschließend können die Forscher und Studenten neue Ideen und Ansätze unkompliziert in der Praxis testen. Menschen dürften dabei allerdings noch nicht transportiert werden. Vielmehr geht es darum, die grundlegende Funktionsfähigkeit der Technologie unter Beweis zu stellen. Bisher hat allerdings noch kein Unternehmen die angestrebten Geschwindigkeiten von mehr als 1.000 Km/h erreicht.


Bild: TUM Hyperloop

Der Hyperloop könnte Kurz- und Mittelstreckenflüge ersetzen

Das grundsätzliche Konzept des Hyperloops wurde vor einigen Jahren von Elon Musk in einem Whitepaper veröffentlicht. Es ist allerdings als Open Source Projekt konzipiert, sodass jeder daran arbeiten kann. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, Transportkapseln durch eine Vakuumröhre zu befördern. Dabei kommt auch Magnetschwebetechnik zum Einsatz, um die Reibung weiter zu verringern. In der Theorie werden auf diese Art und Weise enorme Geschwindigkeiten möglich. So haben die Forscher an der TU München eine Machbarkeitsstudie für die Strecke Berlin-München publiziert. Demnach würde sich die Fahrzeit von 4,5 Stunden auf nur noch dreißig Minuten verkürzen. Ein gut ausgebautes Hyperloop-Netz könnte somit viele Kurz- und Mittelstreckenflüge überflüssig machen. Auch die Kosten liegen der Studie zufolge halbwegs im Rahmen: Eine Hyperloop-Verbindung zwischen München und Berlin wäre demnach nicht teurer als der Bau einer vergleichbaren ICE-Trasse.

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Bis zum fertigen Produkt dauert es noch mindestens zehn Jahre

Voraussetzung für alle diese Planspiele ist allerdings, dass die Technik auch tatsächlich so funktioniert, wie die Anhänger des Konzepts sich das vorstellen. Auch dann sind noch einige sicherheitstechnische Aspekte zu klären. Dazu gehört unter anderem die Frage, wie Menschen im Notfall aus der Röhre evakuiert werden können. Viele Experten gehen daher davon aus, dass die Technologie zunächst vor allem für den schnellen Warentransport genutzt werden könnte. Die so gesammelten Daten und Erfahrungen wären dann wertvoll, um den Hyperloop auch fit für den Personentransport zu machen. Noch ist all dies aber Zukunftsmusik. So gehen die Forscher in München davon aus, dass es noch mindestens zehn Jahre dauern wird, bis erste marktreife Lösungen zur Verfügung stehen. Bis dahin wird für die Forschungsarbeit vor allem Geld benötigt. Die TU München profitiert hier von einer Förderung durch den Freistaat Bayern. Andere Startups setzen auf prominente Geldgeber wie Richard Branson oder Frank Thelen.

Via: BR

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