Wasserstoff ist ein explosives Material, Transport und Lagerung haben deshalb ihre Tücken. Trotzdem gilt das Gas als Brennstoff der Zukunft, das unsere Fahrzeuge antreiben soll. Wie kann der Umgang damit so sicher werden, dass Unfälle ausgeschlossen sind? Durch Zufall hat der Forscher Dr. Srikanth Mateti nun eine sehr einfache Methode entwickelt, Wasserstoff in einem Pulver zu speichern. Und das Gas kann daraus relativ leicht wieder gelöst werden. Forscher haben eine sichere Speichermöglichkeit für Wasserstoff entdeckt Die Forscher wiederholten den Versuch ungläubig 20 Mal Dreh- und Angelpunkt ist das Bornitridpulver, das Mateti und sein Team an der australischen Deakin Unversity für etwas andere Zwecke nutzte. Bei ihren Versuchen ging es darum, ein neues Verfahren zur Erdölverarbeitung zu entwickeln, das die energieintensive Kryotechnik ablöst. Doch Erdöl befindet sich ohnehin auf dem absteigenden Ast, während im Wasserstoff zumindest ein Teil der Zukunft liegt. Die Wissenschaftler leiteten das Gas in eine sogenannte Kugelmühle, die mit Bornitrid gefüllt war. Stahlkugeln zerkleinern in dem zylinderförmigen Gerät die eingefüllten Materialien. Weil der Zylinder dabei rotiert, schließt das Bornitrid allmählich den Wasserstoff ein. Dabei bindet das Pulver auf mechanischem Weg das Gas an sich – und schon ist der Brennstoff problemlos transportabel. Mehr als 20 Mal wiederholten die Forscher den Versuch, weil sie das simple Ergebnis selbst kaum glauben konnten. Auch andere Gase sind im Pulver speicherbar Das Verfahren kostet nicht viel Geld, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin Material Today. Die Freisetzung des Gases gestaltet sich ebenfalls relativ einfach, dafür braucht es nur eine Erhitzung um ein paar hundert Grad Celsius – unter keinen speziellen Bedingungen. Wahrscheinlich lässt sich die Methode auch zur Speicherung anderer Brenngase und für Ammoniak nutzen. Bornitrid ist sehr feinteilig mit besonders großer Oberfläche, darauf beruht die große Aufnahmefähigkeit. Doch bis zur Nutzbarkeit wird noch einige Zeit verstreichen, die Erfindung steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Unter anderem wird nun ein Tank benötigt, der in einem Fahrzeug mobil zu betreiben ist und den Wasserstoff kontrolliert aus dem Bornitrid freisetzt. Warten wir also noch ein paar Jahre ab. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter