Erst der Ansturm, dann der verheerende Einbruch: Die ersten Lockdowns in den europäischen Ländern führten zu einer stark steigenden Nachfrage nach Katzen und Hunden, vorzugsweise Jungtiere. Die Menschen sehnten sich nach Nähe und wollten das »zu viel« an Freizeit mit den neuen Mitbewohnern füllen. Doch dann öffnete sich die Welt wieder ein Stück weit – und die Tiere wurden uninteressant oder waren im Weg. Jetzt wurden plötzlich die Tierheime geflutet. Tiere als Sehnsuchtsobjekte und Massenware Private Händler wetteifern im Netz mit Zuchtfarmen Der Welpenverkauf im Internet boomt jedoch weiterhin, laut der französischen Zeitung »Le Figaro« werden etwa 80 Prozent aller Haustiere in Frankreich mittlerweile online geordert. Private Händler wetteifern mit regelrechten Zuchtfarmen, Tierquälerei ist häufig mit im Spiel. Und wenn die Massenware Tier schließlich nicht mehr gebraucht wird, steht die Entsorgung an. Der deutsche Tierschutzband gab gerade eine Warnung zum illegalen Haustierhandel in der Coronapandemie heraus, denn die Folgen für Hand und Katze sind drastisch. Frankreich will nun die Notbremse ziehen und das digitale Geschäft mit hilflosen Lebewesen stoppen. Nur noch professionelle Züchter und Tierheime sollen über das Internet zum Zug kommen, dem Rest wird der Zugang verboten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedete das französische Parlament letzte Woche, am 1. Januar 2024 soll die Vorschrift in Kraft treten. Tierschutzverbund fordert noch strengere Regeln Der Gesetzgeber geht sogar noch ein paar Schritte weiter: Hunde und Katzen sollen auch nicht mehr im analogen Tierhandel frei verkäuflich sein, so, wie es in unserem Nachbarland bis jetzt noch gang und gäbe ist. Und: Wer Haustiere misshandelt, muss demnächst mit deutlich erhöhten Strafen rechnen, nicht nur finanziell, sondern auch in Form von Haftbußen. Ausgenommen von den Verkaufsbeschränkungen in Frankreich bleiben bislang noch andere Haustiere wie zum Beispiel Kanarienvögel, Meerschweinchen und Hamster. Der französische Tierschutzverband SPA drängt auf noch strengere Regeln, vor allem im Bereich Wild- und Zirkustiere. Und der Deutsche Tierschutzband möchte auch in Deutschland gern den Online-Tierhandel abschaffen, er drängt seit 2019 in diese Richtung. Ob noch etwas daraus wird? Die Zeichen der Zeit sprechen dafür. Quelle: geo.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter