Zumindest jede:r Student:in kennt sie: Instantnudeln. Ein bisschen heißes Wasser sowie der Inhalt des enthaltenen Päckchens mit der Gewürzmischung auf die Nudeln und man hat innerhalb von ein paar Minuten eine Mahlzeit. Studentinnen der Universität Hohenheim haben nun eine nachhaltige Folie für die Verpackung von Fertiggerichten entwickelt, die ganz ohne Plastik auskommt und essbar ist.


Diese Verpackung löst sich auf

Auf den ersten Blick kann man das kleine Päckchen für die Gewürzmischung der Fertignudeln so gut wie nicht von Plastik unterscheiden. Allerdings kann das Päckchen so wie es ist in die Nudeln gegeben und mit heißem Wasser übergossen werden. Es löst sich dann auf und gibt seinen Inhalt frei. So wird nicht nur Verpackungsmüll gespart, sondern auch noch der Grundstoff der neuen Verpackung recycelt: Eierschalen.


Entwickelt wurde dieses Produkt von fünf Studentinnen der Universität Hohenheim in Stuttgart. Mit ihrer Verpackung gewann die Gruppe bei der „EIT Food Solutions: Reuse2Repack Challenge“, einem Wettbewerb für die Entwicklung biobasierter Verpackungslösungen aus Lebensmittelabfällen, wurde das „TEAM EDGGY“ für die innovativste Idee mit einem Preisgeld von 1200 Euro ausgezeichnet. Bei der „EIT Food“ handelt es sich um eine EU-Initiative zur Förderung von nachhaltigen und gesunden Lebensmittelinnovationen.

Eierschalen als Basis für Verpackungen

Die Idee, alte Eierschalen als Basis für die Verpackung zu nutzen, kam Lina Obeidat, Masterstudentin der Lebensmittelwissenschaft, während des Kochens mit ihrer Mutter. „Wir hatten für unser Gericht auch Eier aufgeschlagen. In dem Moment, als ich die Schalen wegwerfen will, durchfährt mich die Idee: Was das Ei schützt, müsste doch auch als Verpackung taugen, oder?„, so Obeidat.

Gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen Alena Fries, Bahar Abrishamchi, Paulina Welzenbach und Cora Schmetzer entstand dann aus dieser Idee ein fertiges Produkt. Insgesamt arbeiteten die Studentinnen mit der Hilfe von Mentor:innen aus der Industrie und Wissenschaft an dem Projekt. Die Methoden mussten immer wieder angepasst werden – Versuche mit Stärke schlugen fehl, da die Verpackung so zu hart wurde. Letztlich war es ein simpler Ansatz, der zu besten Ergebnis führte.

Unsere Verpackungen bestehen aus einer einfachen Mischung aus pflanzlichem Eiweiß, Eierschalen und strukturgebenden Weichmachern wie Wasser. Nichts Ausgefallenes oder Kompliziertes – aber es funktioniert„, erklärt Abrishamchi.

Weitere Verbesserungen geplant

In der wasserlöslichen Folie sind außerdem Proteine enthalten, die beim Verzehr der Nudeln mitgegessen werden, was die sich auflösende Verpackung auch noch gesund macht. Die Gruppe will das Produkt nun weiter verbessern und möglicherweise sogar ein eigenes Start-Up für diesen Zweck gründen. Es ist also durchaus möglich, dass diese innovative Lösung auf den Markt kommt. Sinn ergeben würde das. Allein 2022 wurden in Deutschland etwa 13,2 Milliarden Eier produziert. Entsprechend viele Eierschalen fallen an.

via Universität Hohenheim

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