Die virtuelle Realität ist ein neues großes Ding, das noch sehr viel Potential hat und uns ein stückweit verändern wird. Während sich der Markt für Unterhaltungselektronik vermehrt auf VR-Headsets und Programme einstellt, läuft hinter den Kulissen einiger großer Entwicklerschmieden aber auch innovativer Startups schon viel mehr. Mit dem AxonSuit arbeitet das Team von AxonVR beispielsweise an einem Anzug, der die virtuelle Realität auch fühlbar machen soll. Mittels VR-Brille kann man in fremde Welten eintauchen und sich gedanklich von dem „Ist-Zustand“ lösen. Der Körper verweilt jedoch in der realen Umgebung, sodass man die virtuelle Realität bisher noch zu einem Teil nur passiv wahrnehmen kann. Der AxonSuit soll jedoch auch diesen Umstand ausmerzen und die Grenzen zwischen künstlicher Welt und Realität verblassen lassen.


VR-Anzug und Spezial-Station machen die virtuelle Realität fühl- und erlebbar

Bei dem AxonSuit handelt es sich um einen Ganzkörper-Anzug, der mit verschiedenen Sensoren ausgestattet ist und zu einem technologischen Sahneschnittchen zählt. Von Kopf bis Fuß, kann der Anzug haptisches Feedback aus der virtuellen Realität in die Realität bringen und die Parallelwelten folglich spürbar echt machen. Der Nutzer kann Objekte ertasten und feststellen wie hart oder schwer diese sind. Möglich sind auch Rückschlüsse auf die Temperatur ziehen zu können, also ob ein Gegenstand heiß, warm oder kalt ist. Auch Umgebungstemperaturen können simuliert werden. In den Schuhsohlen stecken ebenfalls Sensoren und kleine Motoren, die den Untergrund spürbar machen. Dabei wird beispielsweise nachgebender Waldboden oder harter Asphalt simuliert.


Im Anzug ist ein Exoskelett integriert, dieses kennen wir bereits aus dem Militär aber auch aus dem Bereich der Human-Medizin. Hier verhalfen die Roboskelette Menschen mit Lähmungen beispielsweise dazu wieder laufen zu können. Das ultraleichte AxonSuit-Exoskelett liest den menschlichen Körper und verarbeitet die Signale aus der virtuellen Realität um diese dann auf den Körper zu übertragen. Umgekehrt funktioniert das Ganze natürlich auch. Günstig wird der AxonSuit nicht werden, wenn er die Marktreife erlangt. Das Unternehmen möchte allerdings auch erst einmal Themen-Parks damit ausstatten. Denkbar wäre zudem der Einsatz im medizinischen Rehabilitationsbereich oder beim Militär, sowie als Unterstützung von Sportlern aus der Leichtathletik. Die Axon-Station liefert zusätzliche Hardware, in die man sich „einklinken“ und die Schwebezustände und ähnliches simulieren kann.

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Die virtuelle Realität wird in der Consumer-Sparte sicher im Kern in den Bereichen Spiele, Unterhaltung und Video eine große Rolle spielen. Allerdings glauben Forscher auch daran, mit der Hilfe von VR gesellschaftliche Probleme in Zukunft besser behandeln oder sogar lösen zu können. Holländischen Forschern zufolge ist es beispielsweise möglich über VR-Technologie zu vermitteln, wie sich eine Psychose anfühlt. Beim Militär behandelt man schon seit einiger Zeit posttraumatische Belastungsstörungen mittels VR-Technik. Es wird auch zunehmend untersucht, wie VR unser Mitgefühl beeinflussen kann. So wurden bereits Versuche unternommen mit Probanden, die ein Game mit einem Avatar gespielt haben, der über eine dunkle Hautfarbe verfügte. Danach seien die Testkandidaten wohl weniger rassistisch eingestellt gewesen.

Jüngst sorgte auch ein recht verstörender Video-Clip aus Japan im Netz für Furore. Unter dem Titel „Goodbye Real World!“ wurde der VR-Sex-Anzug „Illusion VR“ in Aktion demonstriert. Der Clip lässt erahnen, wie der Sex in Zukunft unter Umständen aussehen könnte. Irgendwie ein wenig gruselig, wie ich finde.

1 Kommentar

  1. Christoph

    6. Mai 2016 at 18:37

    Tja, und somit wird Otherland irgendwann tatsächlich Realität. Seid euch sicher, dass einige danach total süchtig sein werden. Jeder, der genug Geld hat, kann sich sein ganz persönliches Paradies erschaffen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann es das geben wird.

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