Weltweit wird immer wieder die Notwendigkeit betont, die Verkehrsplanung in den Städten stärker an den Bedürfnissen von Radfahrern und Fußgängern auszurichten. Nur selten wird dieses Ziel aber so konsequent verfolgt wie in der französischen Hauptstadt Paris. Dort hat Bürgermeisterin Anne Hidalgo freimütig angekündigt, Autos so weit wie möglich aus der Stadt verbannen zu wollen. Im Zuge dessen wurden Teile der Stadt für den normalen PKW-Verkehr gesperrt. Außerdem gilt flächendeckend Tempo 30. Es geht aber nicht nur darum, Autofahrer zu ärgern. Denn gleichzeitig werden auch die Alternativen attraktiver gemacht. So gab es noch 1996 magere drei Kilometern an Radwegen in Paris. Heute verfügt die französische Hauptstadt hingegen über ein großflächiges Netz. Studien haben ergeben, dass Radfahrer in der Stadt rund fünfzehn Kilometer in der Stunde zurücklegen können. Dies ist mehr als der übliche Autofahrer im Berufsverkehr schafft.


Die Höhe der Prämie ist an das Einkommen gekoppelt

Inzwischen scheint Paris mit seinem Kampf für das Fahrrad in Frankreich auch nicht mehr alleine zu sein. Denn die französische Regierung hat nun ein interessantes Förderprogramm aufgelegt. Sie erinnert zunächst einmal an die im Zuge der Finanzkrise eingeführte deutsche Abwrackprämie. Denn Autobesitzer sollen durch Geld dazu bewogen werden, ihr altes Fahrzeug zu verschrotten. In diesem Fall dient die Prämie aber nicht zur Finanzierung eines neuen Autos, sondern kann ausschließlich zum Kauf eines Fahrrads genutzt werden. Theoretisch kann es sich dabei um ein klassisches Zweirad handeln. Wirklich lohnen dürfte sich die Prämie aber erst bei der Anschaffung eines teureren Elektrofahrrads. Theoretisch können ehemalige Autofahrer auf diese Weise bis zu 4.000 Euro vom Staat erhalten. Allerdings ist die Unterstützung gestaffelt und orientiert sich am Gehalt der jeweiligen Person. Wer aber ohnehin darüber nachdenkt, sein Auto abzugeben, für den könnte dies der letzte Schritt zur finalen Überzeugung werden.


Fahrradfahren bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich

Wer bisher gar kein motorisiertes Fahrzeug besitzt oder seines nicht abgeben möchte, geht zudem auch nicht ganz leer aus. Hier fördert der französische Staat den Kauf eines Elektrofahrrads mit 400 Euro. Auch hier ist Paris allerdings in gewisser Weise schon ein Stück weiter. Denn in der französischen Hauptstadt gibt es sogar 500 Euro an Zuschuss. Andere Städte und Gemeinden haben ebenfalls schon eigene Förderprogramme aufgelegt. Die massive Förderung des Radfahrens erfolgt aus mehreren Gründen. Zum einen kann so die Verkehrssituation entspannt werden, weil ein Radfahrer deutlich weniger Platz benötigt als ein Auto. Außerdem fallen deutlich weniger Klimaemissionen an, wenn geradelt wird und der Verbrennungsmotor ausbleibt. Hinzu kommt: Die Gesundheit der Bevölkerung wird auf doppelte Weise gefördert. Zum einen weil es gesund ist von Zeit zu Zeit körperlich aktiv zu werden. Und zum anderen weil so die Luftverschmutzung reduziert werden kann.

Via: Electrek

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