Jeff Bezos ist nicht nur der Mann, der Amazon gegründet hat, sondern er besitzt neben der Zeitung “Washington Post” auch ein Raumfahrtunternehmen namens “Blue Origin”. Diesem gelang nun völlig umangekündigt ein Raketenstart. Die gestartete Rakete schaffte es bis auf eine Höhe von knapp 94 km. Anschließend landete das Crewmodul wieder sicher auf der Erde.


Blue Origin will eine wiederverwendbare Rakete bauen

Das Engagement von Jeff Bezos in der Raumfahrt geht zurück auf das Jahr 2000. “Blue Origin” sitzt an der US-Westküste südlich der Stadt Seattle und will in Zukunft Touristen in den Weltraum schicken. Außerdem möchte das Unternehmen eventuell irgendwann bis zur Internationalen Raumstation ISS fliegen.


Das Flugsystem “New Shepard” ist auf diesen Plan zugeschnitten. Die Raumkapsel ist mit großen Fenstern ausgestattet und bietet Platz für bis zu 6 Personen. Der Name des Systems erinnert an den ersten US-Astronauten Alan Shepard. Transportiert wird “New Shepard” von einer Rakete, die nicht nur senkrecht startet, sondern nach dem Plan der Ingenieure auch senkrecht landen soll.

Blue Origin arbeitet im Verborgenen

Über die Entwicklung des Systems war bisher nicht viel bekannt. Es gab einige Kurzstreckentests sowie einen fehlgeschlagenen Versuch im Jahr 2011. Doch jetzt ist es gelungen: “New Shepard” absolvierte seinen ersten richtigen Testflug. Das Raumfahrzeug gelangte bis auf eine Höhe von 94 km, also bis knapp an die Grenze der irdischen Atmosphäre. Danach trennte sich die unbemannte Kapsel von der Rakete und sank an Fallschirmen sanft zu Boden. Bezos teilte mit, dass die Mission zwar nicht bemannt war, aber “jeder Astronaut an Bord hätte eine sehr schöne Reise ins All und eine sanfte Rückkehr gehabt

Die Raketenlandung misslang

Die Landung der Rakete dagegen war kein ganz so großer Erfolg wie die Landung der Kapsel. “Wäre das ein traditionelles Gerät, wäre es ein fehlerloser erster Testflug. Aber eins unserer Ziele ist die Wiederverwertbarkeit, und leider konnten wir die Antriebseinheit nicht retten”, erklärte Jeff Bezos. Das Ziel war, die Antriebseinheit zurück zur Erde zu führen und senkrecht landen zu lassen. Leider gab es einen Druckabfall im hydraulischen System, welcher die Landung scheitern ließ. Bezos zeigte sich optimistisch: “Wir arbeiten gerade an den Antriebseinheiten Nummer 2 und 3. Wir werden bald wieder bereit sein, zu fliegen.

Die private Raumfahrt ist wie ein Wettlauf unter Multi-Milliardären. Jeff Bezos muss mit Namen wie Richard Branson (Virgin Galactic) und Elon Musk (SpaceX) konkurrieren. Bezos Unternehmen nimmt am “Commercial Crew Development”-Programm der NASA teil. Ziel des Programms ist das Vorantreiben der Entwicklung privater Raumsonden. Auch SpaceX nimmt an dem Förderprogramm teil. Die unbemannten “Dragon”-Raumkapseln des Unternehmens beliefert bereits die ISS.

Der erste Flug von “New Shepard” im Video

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