Es ist inzwischen hinlänglich belegt, dass sich das Virus SARS-CoV-2 primär über Tröpfchen und Aerosole in der Luft überträgt. Dies ist auch der Grund, aus dem es inzwischen in Deutschland und anderen Ländern die Pflicht gibt, einen Nasen-Mundschutz zu tragen. Hierzulande gilt diese Pflicht unter anderem in Supermärkten und anderen Ladengeschäften sowie dem öffentlichen Nahverkehr. Forscher der Florida Atlantic University haben in Experimenten untersucht, was solche Gesichtsmasken konkret bringen und wie sie beim Husten und Niesen wirken.


Bild: Siddhartha Verma, Manhar R. Dhanak und John Frankenfield

Nasen-Mundschutz soll Infektionen vorbeugen

Die Tröpfchen und Aerosole, die das Coronavirus übertragen, gelangen unter anderem beim Reden, Singen, Husten oder Niesen in die Luft. Beim Sprechen etwa stößt ein Mensch etwa 2.600 Tröpfchen pro Sekunde aus, die dann austrocknen und allmählich zu Boden schweben. Manche Aerosole jedoch können unter Umständen sogar Stunden in der Luft bleiben.

Wenn wir husten oder Niesen, fliegen die Tröpfchen dagegen deutlich weiter und auch mit mehr Kraft aus Mund und Nase. Dabei laufen komplexe Prozesse ab, bei denen die ausgestoßene Flüssigkeit sich erst in dünne Filamente und dann in Tröpfchen verschiedener Größe aufteilt. Die Wolke, die dabei entsteht, kann sich über mehrere Meter verteilen.


Aus diesem Grund gilt es, den Tröpfchen speziell in größeren Menschenmengen mit Hilfe eines Nasen-Mundschutzes Einhalt zu gebieten. Die Wissenschaft geht davon aus, dass diese Maßnahme den Träger selber zwar nur unzulänglich vor einer Ansteckung bewahren, wohl aber verhindern können, dass er andere Menschen ansteckt, indem ein Teil der beim Husten und Niesen ausgestoßenen Flüssigkeit aufgehalten wird.

Keine Maske bietet komplette Sicherheit

Ein Team rund um Siddhartha Verma von der Florida Atlantic University wollte untersuchen, wie wirksam solch ein Mund-Nasenschutz tatsächlich ist. Dafür verwendeten sie grünes Laserlicht sowie eine Hochgeschwindigkeits-Kamera, um sichtbar zu machen, wie die Tröpfchen sich beim Husten verbreiten. Dabei testeten sie den Ausstoß ohne Maske, mit einem lose vor Mund und Nase gebundenem Tuch sowie mit einer doppellagigen, gut anliegenden Gesichtsmaske. Für die Tests verwendete das Team eine Puppe, die eine gleichbleibende Menge an Flüssigkeit mit immer gleichem Tempo und Schwung ausstieß.

Die Bilder zeigen, dass beim Husten mit dem Tuch Tropfen durch die Abdeckung von Mund und Nase dringen. Diese Abdeckung ist also nicht komplett dicht, setzt aber dennoch weniger Tröpfchen frei als es beim Husten ohne Maske der Fall ist. Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass ein Mund-Nasenschutz umso besser schützt, je enger er am Gesicht anliegt und je dichter er ist. Allerdings betonen die Forscher, dass keine existierende Maske komplette Sicherheit bieten kann.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Gesichtsmasken Atemwegsviren wie SARS-CoV-2 nicht 100-prozentig abblocken können. Deshalb ist es so wichtig, dass wir während der Corona-Pandemie auch mit Nase-Mundschutz die Abstände einhalten und auch andere Maßnahmen wie das Händewaschen weiterhin beachten“ ,so Verma.

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