Die Deutsche Bahn hat allgemein das Image eines extrem klimafreundlichen Unternehmens. Für den Transport von Waren und Personen auf der Schiene ist dies auch korrekt. Allerdings besitzt das Staatsunternehmen mit DB Schenker auch eine eigene Logistik-Tochter, die den Großteil der Transporte ganz klassisch per Lastwagen abwickelt. Angetrieben werden diese durch Dieselmotoren, was der Klimabilanz nicht besonders zuträglich ist. Doch der technologische Fortschritt könnte hier schon bald für eine Verbesserung sorgen. Denn das Unternehmen hat bei der schwedischen Firma Volta Trucks eine Bestellung über 1.500 Elektro-Lastwagen aufgegeben. Wenn diese mit Ökostrom geladen werden, ermöglichen sie vollkommen klimaneutrale Transporte auf der Straße. Allerdings übernimmt DB Schenker hier auch eine Art Pionierrolle. Denn bisher wird der Volta Zero noch gar nicht in Serie produziert. Es handelt sich also nicht um einen klassischen Kauf, sondern zumindest teilweise auch um eine Kooperation.


Bild: DB Schenker

Die gläserne Fahrerkabine soll die Sicherheit erhöhen

So wird DB Schenker im nächsten Jahr zunächst rund dreißig Fahrzeuge erhalten. Diese werden dann an zehn Standorten in fünf europäischen Ländern zum Einsatz kommen. Bei einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometern sind Langstrecken-Transporte eher schwierig. Die Elektro-Lastwagen sollen daher eher auf lokalen Routen zum Einsatz kommen – etwa um Waren aus einem Zentrallager zu den einzelnen Standorten zu transportieren. Vor allem auf den innerstädtischen Strecken kann der Volta Zero mit einigen interessanten Neuerungen punkten. So besitzt er eine gläserne Fahrerkabine, die einen 220-Grad-Rundumblick ermöglicht. Auf diese Weise soll dem Fahrer eine bessere Sicht ermöglicht werden, was im Idealfall hilft, Unfälle zu vermeiden. Die dennoch weiterhin vorhandenen toten Winkel werden zudem technisch überwacht. Dies soll vor allem Kollisionen mit Radfahrern beim rechts abbiegen verhindern. Die vergleichsweise niedrige Maximalgeschwindigkeit von 90 Km/h spielt bei solchen Fahrten hingegen keine große Rolle.

Über den Kaufpreis ist bisher nichts bekannt

Die von DB Schenker in der Praxis gesammelten Erfahrungen sollen dann genutzt werden, um die in Österreich geplante Serienproduktion zu optimieren. Auf diese Weise können kleinere Geburtsfehler noch ausgebessert werden, bevor große Stückzahlen in Angriff genommen werden. Wie viel DB Schenker dann anschließend für die ausgelieferten Elektro-Lastwagen bezahlen muss, wurde bisher nicht kommuniziert. Im Normalfall sind E-Fahrzeuge allerdings in der Anschaffung deutlich teurer als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Dieser vermeintliche Nachteil relativiert sich aber im Laufe der Zeit, weil die Betriebskosten signifikant niedriger liegen. Grundsätzlich dürfte dies auch beim Volta Zero der Fall sein. Das schwedische Unternehmen wird zwar zu Beginn mit DB Schenker kooperieren. Mittelfristig sollen aber zahlreiche weitere Kunden gewonnen werden, um den Transport auf der Straße nach und nach zu elektrifizieren.


Via: DB Schenker

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