Wer an Diabetes leidet, muss sich unter Umständen mehrfach am Tag stechen, um seinen Blutzucker bestimmen zu können. Nichtinvasive Blutzuckermessungen sind daher für viele Diabetiker ein Traum. In Zukunft soll das per Smartwatch möglich sein. Sowohl Apple als auch Samsung arbeiten angeblich an entsprechenden Lösungen, die schon mit der nächsten Smartwatch-Generation marktreif sein könnten.


Neue Hinweise auf Blutzuckersensor in der Apple Watch

Apple ist in Sachen Smartwatches derzeit Marktführer. Eine Methode zur nichtinvasiven Blutzuckermessung für die Apple Watch hätte daher nicht unwesentliche Auswirkungen. Entsprechende Gerüchte gibt es bereits seit Jahren. Nun gibt es neues Futter für die Gerüchteküche. Die Publikation The Telegraph hat in einer Pflichtmitteilung des börsennotierten Startups Rockley Photonics konkrete Geschäftsbeziehungen mit Apple gefunden. Das Unternehmen aus Großbritannien entwickelt Blutanalysesensoren, die auf Infrarot basieren und den Blutzucker- und Alkoholspiegel erfassen können sollen.


In dem Dokument heißt es, der Gesamtumsatz von Rockley Photonics setze sich aus den Zahlungen zweier Kunden zusammen. Einer dieser Kunden ist Apple. Der Hauptteil der Einnahmen bestehe aus Honoraren für die Entwicklungsarbeit im Rahmen „zukünftiger Projekte“. Laut dem CEO von Rockley Photonics, Andrew Rickman, werden die von seiner Firma entwickelten Technologien bis 2022 in Verbraucherprodukten auftauchen. In diesem Herbst wird eine neue Apple Watch mit der Bezeichnung Series 7 auf den Markt kommen. Der Blutzuckersensor könnte bereits in diesem oder dem darauf folgenden Modell zum Einsatz kommen.

Auch Samsung arbeitet an Blutzuckermessung

Angeblich arbeitet neben Apple auch Samsung an einer Technologie, mit der per Smartwatch der Blutzuckerspiegel gemessen werden kann. Laut koreanischen Quellen soll die Samsung Galaxy Watch 4 über dieses Feature verfügen. Die Smartwatch wird für die zweite Hälfte 2021 erwartet. Bei den Sensoren kommt eine Technik namens Raman-Spektrographie zum Einsatz. Die Uhr richtet dabei einen Laser auf die Haut und berechnet aus den reflektierten Wellenlängen die Blutzuckerwerte. Experten kritisieren, dass Faktoren wie Hautalter oder Gewebebeschaffenheit die Messungen stören können.

Allerdings gibt es bereits heute zugelassene medizinische Geräte, mit denen der Gewebezucker – und damit auch der Blutzucker – nichtinvasiv ermittelt werden kann. Inwieweit diese Technologien so stark skalierbar sind, dass sie in eine Smartwatch passen, ist noch umstritten. Auch bezüglich der Genauigkeit solcher Systeme besteht Unklarheit. Es wäre jedoch etwa möglich, softwareseitig selbstlernende Systeme einzusetzen, die durch invasiv gewonnene Datenpunkte unterstützt werden.

Es gilt indes als wahrscheinlich, dass die Technologie in Smartwatches ähnlich wie die Blutsauerstoffmessung in der Apple Watch Series 6 lediglich Näherungswerte angeben kann. Allerdings könnte auch dies für Diabetiker bereits hilfreich sein, und die Blutsauerstoffmessugn der Apple Watch Series 6 schneidet in Vergleichstests relativ gut ab.

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