Dass die Bewohner des Dschungelcamps bezüglich ihrer Ernährung ziemlich darben müssen, steht außer Frage. 70 g Reis und 70 g Bohnen erscheinen nicht besonders viel, doch immerhin enthalten diese Nahrungsmittel einige wichtige Nährstoffe. Wie gesund ist die Dschungel-Diät wirklich?


Pro Tag kommt jeder Dschungelbewohner nur auf 472 kcal

Die Ernährungsexpertinnen Ulrike von Essen (treffender Name!), Nelly Kres, Sonja Guse und Helena Ahonen sind sich laut meinbauch.net einig: Die Dschungel-Diät enthält viel zu wenig Eiweiße, kaum gute Kohlenhydrate und nicht einmal essentielle Fettsäuren. Vor allem fehlen bei dieser Art der Ernährung die Kalorien, pro Tag kommt jeder Dschungelbewohner nur auf 472 kcal. Der durchschnittliche Tagesbedarf für Männer liegt aber bei 2.200 kcal, für Frauen bei 1.900 kcal. Für jeden gibt es allerdings dieselbe Portion Reis und Bohnen, sodass die Männer in der Regel mehr Gewicht verlieren und eher mit den typischen Mangelerscheinungen wie Müdigkeit und Konzentrationsschwäche kämpfen dürften. Kleine, leichte Personen benötigen vergleichweise wenig Kalorien, sie haben es im Dschungel leichter, doch die weiblichen Teilnehmer verfügen normalerweise über kaum Fettreserven und können den Mangel somit schlecht ausgleichen.


»So etwas gehört verboten!«

Gesundheitliche Schäden sind aufgrund der relativ kurzen Dauer dieser Diät nicht zu erwarten, Bohnen und Reis harmonisieren ernährungstechnisch sogar sehr gut. Sie besitzen ein gutes Aminosäureprofil und enthalten wichtige Vitamine, um Proteine wirkungsvoll zu verstoffwechseln. Außerdem liefern Bohnen wichtige Nährstoffe wie Magnesium, Zink, B-Vitamine und Eisen. Doch die Einseitigkeit dieses Essens hebt die Vorteile wieder auf, es fehlen Kohlenhydrate und Mineralstoffe neben einer Reihe von Vitaminen. Viele finanziell benachteiligte Menschen auf dieser Welt müssen allerdings mit dieser reduzierten Ernährung Tag für Tag auskommen, daran sollten wir auch denken.

Die Dschungelcamp-Macher wollen allerdings kein Mitgefühl wecken, sondern hinter ihren Handlungen steckt kühles Kalkül: Menschen, die nicht genügend Nahrung bekommen, verhalten sich unter Umständen extremer, meist gereizter. Das bringt Konfliktpotenzial mit sich, Konflikte wiederum erhöhen die Einschaltquoten. Ulrike von Essen meint dazu: »Es geht nur darum, Leute außer Rand und Band zu bringen und damit die Einschaltquoten zu erhöhen. So etwas gehört verboten!”

Quelle: meinbauch.net

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