Für viele liegt die größte Zukunftshoffnung im grünen Wasserstoff, andere wiederum melden Zweifel an: Die Erzeugung sei zu aufwändig, koste zu viel Energie, der Wirkungsgrad sei nicht überzeugend. Zumindest ein Forscherteam an der Universität Tübingen lässt sich durch solche Skepsis nicht entmutigen, die Wissenschaftler arbeiten an der sogenannten künstlichen Photosynthese und spalten Wasser im Direktverfahren auf, ohne externen Stromkreis. Das erhöht die Effizienz deutlich, hat aber auch seine Hindernisse.


Grünes H2 in Reichweite?

Solarzelle befindet sich im Katalysator – und im Wasser

Matthias May leitet das besagte Tübinger Projekt, er bezeichnet die Forschung auf dem Gebiet der direkten effizienten Wasserspaltung als »so etwas wie den Heiligen Gral« der derzeitigen Wissenschaft. Die Solarzelle ist bei seiner Versuchsanordnung im Katalysator integriert, um Kosten und Platz zu sparen. Allerdings lässt sich das nicht mit jedem PV-Gerät machen, ganz im Gegenteil: Die Zelle muss höchste Anforderungen erfüllen, um auf diese Weise ihren Dienst zu tun. Sie steht in direkter Berührung zum Wasser, darum verfügt sie über besondere Oberflächen, die die zu erwartenden Kristalldefekte deutlich reduzieren. So bleibt sie stabiler und auch die Effizienz erhöht sich.

Forscher beanspruchen Wirkungs-Weltrekord für sich

Der Wirkungsgrad der neuen Anlage liegt bei 18 Prozent: Dies ist der Anteil des Sonnenlichts, den das System in nutzbare Wasserstoffenergie verwandelt. Bislang wurden erst ein Mal bei einem anderen Projekt 19 Prozent gemessen, doch die Tübinger sprechen trotzdem von einem Weltrekord, weil die Fläche ihrer Zelle eine andere ist. Die Wissenschaftler halten ihre Erfindung für kommerziell nutzbar, zum Beispiel in abgelegenen Gegenden, um Dieselgeneratoren zu ersetzen. Allerdings ist das neue System noch nicht voll ausgereift, die Forscher möchten sich jetzt noch um die Langzeitstabilität kümmern. Auch die Herstellungskosten möchten sie weiter senken, beispielsweise mit günstigeren Solarzellen und größeren Anlagen.


Quelle: futurezone.at

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