Weltweit ist die Nachfrage nach Akkus in den letzten Jahren stark gestiegen. Verantwortlich dafür sind nicht nur die immer zahlreicher werdenden Elektroautos. Vielmehr hat sich auch die Zahl der elektronischen Geräte – von Wearables bis hin zu Smart-Home-Anwendungen – massiv erhöht. Die Herstellung der Akkus ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Denn zahlreiche der verbauten Rohstoffe werden aktuell unter problematischen Bedingungen abgebaut. Das Recycling wiederum ist recht aufwändig und wird aktuell nur punktuell durchgeführt. Zumindest bei kleineren Geräten könnte zukünftig aber eine neue Technologie Abhilfe schaffen. Die Idee: Statt die Energie in einem Akku zu speichern und bei Bedarf abzurufen, sollen die Geräte zukünftig über Bluetooth-, WLAN- oder Mobilfunksignale mit Strom versorgt werden. Ein entsprechendes Whitepaper mit dem Titel „Zero-Power Communication“ hat nun der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo präsentiert. Erste Produkte könnten schon im Jahr 2025 auf den Markt kommen.


Die Technologie wurde bereits erfolgreich getestet

Die Ankündigungen des Konzerns sind auch deshalb interessant, weil die Firma schon heute zahlreiche innovative Produkte im Angebot hat. So haben die Entwickler von Oppo bereits ein Smartphone mit einem rollbaren Display und ein faltbares Handy präsentiert. Bei der „Zero-Power Communication“ geht es aber zunächst noch nicht um Smartphones. Diese verbrauchen deutlich zu viel Strom, um auf einen Akku zu verzichten. Im Fokus stehen stattdessen kleinere Geräte. So plant der chinesische Konzern vor allem den Einsatz bei Anwendungen im Smarthome der Zukunft. Die Vorteile des Akku-Verzichts liegen auf der Hand: Es werden weniger Rohstoffe verbraucht, es entsteht weniger Abfall und die Produkte können noch kleiner und leichter werden. Dass die Energieversorgung über ohnehin vorhandene Kommunikationssignale tatsächlich funktioniert, hat Oppo auch bereits unter Beweis gestellt: Der Konzern hat in Eigenregie ein Zero-Power-Communication-System aufgebaut. Konkrete Anwendungen gibt es hier aber noch nicht.


Samsung hat bereits eine entsprechende Fernbedienung präsentiert

Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas hat Samsung zudem bereits ein marktreifes Produkt mit einer ähnlichen Technologie präsentiert. So kommt die Fernbedienung Eco Remote II ebenfalls ohne gespeicherte Energie aus. Stattdessen kommt das sogenannte RF-Harvesting zum Einsatz. Konkret wird hier die WLAN-Strahlung genutzt, um die Stromversorgung des Geräts sicherzustellen. So ganz scheinen die Entwickler der Sache aber noch nicht zu trauen. So verfügt die Fernbedienung auch noch über eine integrierte Solarzelle und einen USB-C-Anschluss. Einen Schub dürfte die Entwicklung der Technologie zudem durch die Einführung des kommenden Mobilfunkstandards 6G erhalten. Mit dieser sollen Daten rund einhundertmal schneller übertragen werden können als mit dem aktuell verfügbaren 5G-Standard. Experten gehen schon länger davon aus, dass 6G dann auch die Basis für zahlreiche neue Zero-Power Communications Anwendungen bilden könnte.

Via: Oppo

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