Wer abnehmen will, kann aus einer Vielzahl Diäten wählen. Bei der Low-Carb-Ernährung handelt es sich um eine besonders beliebte Diät-Art, bei der die Abnehmwilligen weitestgehend auf Kohlenhydrate verzichten und stattdessen vermehrt Proteine zu sich nehmen. Wenn diese Ernährung konsequent betrieben wird, können sich schnelle und deutliche Ergebnisse einstellen. Forscher fanden nun jedoch Hinweise darauf, dass der Verzicht auf Kohlenhydrate möglicherweise das Auftreten von gefährlichem Vorhofflimmern begünstigen kann.


Folgen des Kohlenhydrat-Verzichts sind nicht genau erforscht

Die genauen Auswirkungen der Low-Carb-Ernährung sind noch weitestgehend unbekannt. Einige Studien attestierten bestimmten Low-Carb-Diäten positive Einflüsse auf die geistige und körperliche Fitness. Andere wiederum kamen zu dem Ergebnis, dass proteinreiche Kost das Risiko von HerzKreislauferkrankungen deutlich erhöhen kann.


Ein Team rund um Xiaodong Zhuang von der Universität Guangzhou in China wollte dem Zusammenhang zwischen der Low-Carb-Ernährung und bestimmten Herzkreislauferkrankungen auf den Grund gehen. Dazu betrachten sie das Vorhofflimmern, welches global eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen ist. Patienten, die an einem Vorhofflimmern leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Die Forscher analysierten für ihre Studie Daten, die zwischen 1985 und 2016 im Rahmen einer Langzeitstudie des National Institutes of Health in den USA von etwa 14.000 Probanden gesammelt wurden und nicht nur den Gesundheitsstatus der Teilnehmer umfassen, sondern auch ihre Ernährungsweise.

Low Carb Ernährung: Schlecht fürs Herz?

Die Forscher teilten die Probanden in drei Gruppen ein: Eine mit geringer Kohlenhydratzufuhr, einer mit moderater und einer mit hoher Zufuhr. Dabei stellte sich heraus, dass unter den 1.900 Teilnehmern, die im Laufe des Erhebungszeitraums mit Vorhofflimmern diagnostiziert wurden, besonders viele waren, die sich zumindest nach eigenen Angaben kohlenhydratarm ernährten. Spezifischer machten Kohlenhydrate bei diesen Probanden weniger als 44,8 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr aus.

Die Analyse der Forscher ergab, dass eine Low-Carb-Ernährung im Vergleich zur moderaten Zufuhr mit einer 18-prozentigen Erhöhung des Risikos einherging, an Vorhofflimmern zu erkranken. Im Vergleich zu den Probanden mit hoher Zufuhr waren es 16 Prozent. „ Dieser Effekt war unabhängig von der Art der Proteine oder Fette, die die Kohlenhydrate ersetzten„, so Zhang.

Die Forscher erklären die Ergebnisse mit der entzündugshemmenden Wirkung von bestimmten Gemüse- und Getreidesorten sowie der Tatsache, dass die vermehrte Aufnahme von Proteinen und Fetten zu erhöhtem oxidativen Stress führen. Allerdings können die Forscher noch nicht beweisen, dass es sich bei den Ergebnissen nicht nur um Korrelationen ohne kausalen Zusammenhang handelt. Um eine Ursache-Wirkungs-Beziehung nachzuweisen, sind laut den Forschern weitere Studien nötig.

via American College of Cardiology

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