Die grundlegende Idee haben Anne Koudstaal und Simon Jorritsma bereits im Jahr 2013 präsentiert. Statt altes Plastik einfach zu verbrennen, sollen daraus modulare Blöcke entstehen, die sich etwa zu Radwegen zusammensetzen lassen. In den ersten Jahren danach passierte allerdings nur wenig in Sachen Umsetzung. Dann allerdings schalteten sich der Pipeline-Hersteller Wavin und der Ölkonzern Total ein und unterstützten das Projekt. Das Interesse von Total scheint auf den ersten Blick ein wenig überraschend zu sein. Tatsächlich hat der Konzern in den letzten Jahren das Thema Nachhaltigkeit aber stark voran getrieben. Nun trägt die Zusammenarbeit erste Früchte: In der Region Zwolle wurde der erste Fahrradweg aus recyceltem Plastik für die Öffentlichkeit freigegeben.


Der Radweg aus recyceltem Plastik soll ausführlich getestet werden

Allerdings dürften die Fahrradfahrer jeweils nur für wenige Sekunden auf dem neuen Untergrund unterwegs sein. Denn bisher ist die Strecke lediglich rund 30 Meter lang. Einen kleinen Haken gibt es zudem noch: Aktuell bestehen die Module noch nicht zu einhundert Prozent aus recyceltem Plastik, sondern es kommt auch Neuware zum Einsatz. Langfristig soll aber ausschließlich recyceltes Material verwendet werden. Die Strecke in Zwolle soll nun aber zunächst dazu dienen, Erfahrungswerte zu sammeln und einige Aussagen der Betreiber mit Daten zu unterfüttern. So wird aktuell davon ausgegangen, dass der Radweg aus Plastik rund dreimal so lange hält wie die klassische Variante aus Asphalt. Außerdem soll es keine Probleme mit Schlaglöchern geben.

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Der Ansatz könnte auch beim Straßenbau verwendet werden

Die Strecke wurde zudem mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, um detaillierte Zahlen zu erhalten. So soll beispielsweise geschaut werden, wie viele Menschen den Radweg tatsächlich nutzen und welche Lasten er aushalten muss. Für die Stadtplaner wurde die Verwendung der Module zudem so einfach wie möglich gestaltet. So befinden sich an der Unterseite bereits Kanäle, falls Rohre oder Kabel verlegt werden müssen. Außerdem sind die einzelnen Teile so gestaltet, dass Wasser auch bei heftigen Regenfällen problemlos abfließen kann. Es ist daher auch kein Wunder, dass die Technologie bereits weiteres Interesse hervorgerufen hat. So ist in Giethoorn bereits ein weiterer Fahrradweg in Planung. Später soll das Konzept dann auch auf Straßen und sogar Autobahnen ausgeweitet werden – sofern bei der Erprobung in der Pilotphase jetzt keine unerwarteten Probleme auftreten.

Via: New Atlas

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